nr. 1435

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Gisbertine Freiligrath, Karoline
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1435
Schreibdatum1875-9-12
SchreibortCannstatt
Datumsstempel1875-9-13
OrtsstempelCanstatt
Empfangsdatum1875-9-14
EmpfangsortSoest
Incipit
Canstatt, 12. Sept. 1875. Liebe Lina u. liebe Gisberta, Da wären wir denn wieder in unserm alten Canstatt, u. ich beeile mich, Euch von unsrer Rückkehr in Kenntnis zu setzen.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 11, 2

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn. beschr. mit grauer Tinte; Briefumschlag mit Adresse (Lina Freiligrath), 4 Poststempeln u. 2 Briefmarken
Größe14,0 x 21,8
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt; liniert (8 mm)
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Gedicht F. F.'s zur Errichtung des Hermann-Denkmals für das 'Hermann-Album' ('Lang', lang' ist's her!')]

Regest

Mitteilung, daß F. F. und Ida Freiligrath gut erholt, erfrischt und gekräftigt von der Luftkur aus dem schweizerischen Klosters zurückgekehrt sind. Auch F. F.'s direktes Fußleiden hat sich wesentlich gebessert, obwohl noch keine vollständige Wiederherstellung erreicht ist. Katharine Freiligrath-Kroeker hat ihre Eltern während der Kur in Klosters begleitet und die letzten Tage war auch ihr Mann, Eduard Kroeker, anwesend. Anschließend besuchten sie noch Maria Eastermann-Freiligrath, die mit ihrem Ehemann, Wolfgang Freiligrath, in Bad Oyenhausen bei Dr. Julius Braun kurt. Maria geht es zwar jetzt gegen Ende der fünfwöchigen Kur schon etwas besser, doch muß sie immer noch auf einen Rollstuhl zurückgreifen und darf auch nicht schreiben. Die Freiligraths erwarten die beiden in den nächsten Tagen zu Besuch bei ihnen in Cannstatt. Maria wird wahrscheinlich noch über den Winter hier bleiben. Die Krankheit seiner Frau hat natürlich sehr schädigend auf die Geschäftsaktivitäten Wolfgangs in Amerika eingewirkt. Wann F. F. zu dem versprochenen Besuch nach Soest kommen wird, kann er leider noch nicht sagen, da er sich hier jetzt mit viel aufgelaufener Arbeit für die Redaktion des 'Illustrated Magazins' konfrontiert sieht und er auch die Entwicklung seines Gesundheitszustandes mit ins Kalkül ziehen muß. Erkundigung, ob Gisbertine Freiligrath auch während seiner Abwesenheit vom Verleger Eduard Hallberger die Nummern 7 und 8 des 'Illustrated Magazins' erhalten hat. Übersendung von F. F.'s Gedicht auf das Detmolder Hermannsdenkmal ('Lang', lang' ist's her!'), zu dem er von einem dortigen Festkomitee für ein 'Hermanns-Album' ersucht worden ist. Er wollte dabei nicht die für ihn auch gar nicht passenden, immer wiederkehrenden Phrasen von Einheit, Reich und Kaiser noch einmal dreschen. So hat er die Gelegenheit genutzt, mit dem Gedicht den Historiker der Hermannsschlacht, den Archivrat Cristian Gottlieb Clostermeier, seinen alten Pretektor, zu würdigen.