nr. 1491

Grunddaten

Adressat Koester, Johann Heinrich
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1491
Schreibdatum1859-11-26
SchreibortLondon
Empfangsort[Düsseldorf]
Incipit
26. Nov. 1859. Lieber Koester, - die herzlichsten Glückwünsche zur Geburt Eurer zweiten Tochter, die Du gewiß nicht weniger freudig ans Herz geschlossen hast, weil Sie nicht als Sohn zur Welt gekom_en ist.
StandortDüsseldorf
Institution Heinrich-Heine-Institut
DruckeHäckel I (1968), S. LXXXV

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst; Druck: unvollst. (Nur Auszug: Abs. 3)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFreiligrath
Signatur26.188

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe21,3 x 26,8
Papiersortegrau, fest-pergamenten; S. 1/2 quer am äußeren Rand Wasserzeichen: J GREEN & SON 1857, Firmenpapier, S. 1 oben rechts mit Aufdruck: General Bank of Switzerland (Crédit International Mobilier et Foncier) London Agency, 2, Royal Exchange Buildings,
Erhaltunggut

Regest

Glückwünsche an die Koesters zur Geburt ihrer zweiten Tochter. Ida Freiligrath nimmt die angebotene Ehre der Gevatterschaft dankend an. Mitteilung an Heinrich Koester über die F. F. zunehmend unangenehme Prozeßangelegenheit mit Karl Vogt, in die er unbedingt als Zeuge hineingezogen werden soll. Karl Marx ist nach einem F. F. eher belustigenden Artikel über F. F. in Nr. 43 der 'Gartenlaube', der Marx als fanatischen Kommunisten darstellt, zusätzlich erbost. Der Artikel stammt von einem Anhänger Gottfried Kinkels, Heinrich Bettziech, der F. F. die freundschaftliche Beziehung zu Marx nicht nachsehen konnte. In letzter Zeit scheint man unter den Exilanten alle nur möglichen Gehässikeiten wieder ausgegraben zu haben, gerade so als ob man das ohnehin schwere Schicksal des Exils noch zusätzlich belasten müßte. F. F. will sich aber zwischen den Parteien der Marxianer und Kinkelianer halten oder wenn nötig ganz aus den politischen Händeln zurückziehen, die ihm zuwider geworden sind. Marx hat in jüngster Zeit überhaupt alle alten Gehässigkeiten wieder hervorgeholt und sich in einen erbitterten Parteienstreit begeben. Aber auch Gottfried Kinkel ist in dieser Hinsicht nicht viel besser. Koester möge diese Mittteilungen aber für sich behalten. F. F. mit freudigem Erlebnis der hiesigen Schillerfeier im Londoner Kristallpalast, für die er ein Festlied geschrieben hatte, das Koester ja auch schon erhalten hat. Sein Festlied für die amerikanische Schiller-Feier hat er immer noch nicht als Druck aus Amerika erhalten. Er hat es aber jetzt zum Abdruck an die 'Kölnische Zeitung' gegeben. F. F. übersendet noch ein anderes hier zur Schiller-Feier kursierendes Festgedicht, das aber stark belustigend wirkt. Der Familie F. F.'s geht es gut. Die Kinder entwickeln sich prächtig. Grüße an Familienmitglieder Koesters, besonders an Anton Bloem und die Düsseldorfer Freunde, vor allem Theodor Eichmann.