Entschuldigung für langes Ausbleiben von F. F.'s Antwort auf ein Schreiben und Geschenk Karl Simrocks mit seinen drei Bänden der Nachdichtungen deutscher Heldenepen vom 15.12.1843. Beteuerung der wertvollen Freundschaftsbindung zu Simrock. Hohe Anerkennung für die übersandten ersten drei Bände von Simrocks Nachdichtung altdeutscher Heldenepen. Simrock nutzt sein glückliches Leben als Familienvater und Grundbesitzer zu einer einzigartigen Besitzergreifung des poetischen Erbes. Er verbindet Vergangenheit und Gegenwart auf eine glückliche Weise, ohne sich platt auf die Probleme des Tages einlassen zu müssen. F. F. stimmt Simrock in dessen Meinung zu, daß F. F. mit seinem Zopfgedicht 'Prinz Ludwig von Preußen' eine neue Epoche in seinem dichterischen Schaffen eingeleitet hat. Seit dessen Entstehung im letzten Oktober hat F. F. eine sehr produktive dichterische Phase gehabt. Neben zahlreichen Übersetzungen sind auch viele eigene Gedichte entstanden, die F. F. selbst zum Besten zählt, was er je geschrieben hat. Aber immer wieder plagen ihn auch noch dichterische Selbstzweifel und er verspürt den Wunsch, seine Dichtungen verständigen Freunden vorlesen zu können. Einziger echter Kritiker hier ist F. F.'s Frau Ida, die aber zu sehr lobt. An die Publikation seiner neuen Gedichte knüpfen sich noch eine Reihe von Fragen, die mit einem freien, weder rechts noch links stehendem Manne und Freund wie Simrock besprochen werden müßten. F. F. würde deshalb gern nächste Woche zu Simrock kommen und überlegt auch, die Gedichte eventuell Gottfried Kinkel zu zeigen. Bei dieser Gelegenheit wären auch neue Nachrichten von Levin Schücking und Henry Wadsworth Longfellow mitzuteilen. Schwere Schicksalsschläge für den nahen Freund Karl Schlickum, der nacheinander die Schwester mit einem ungeborenem Kind und seinen Vater verloren hat. Adelheid von Stolterfoth ist jetzt durch Heirat zu einer von Zwierlein geworden. |