nr. 1678

Grunddaten

Adressat Rodenberg, Julius
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1678
Schreibdatum1857-5-10
SchreibortLondon
Empfangsort[Hannover] (?)
Incipit
3 Sutton Place, Hackney 10/5. 57. Sie, mein theurer, junger Freund, hatten allerdings nicht nöthig, sich wegen langen Schweigens bei mir zu entschuldigen: ich aber, das fühle ich nur zu sehr, muß mich bei Ihnen rechtfertigen, daß ein so lieber und herzlicher Brief wie der Ihrige vom 8. Februar d. J. so lange unbentwortet geblieben ist.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
Drucke(1) Rodenberg II (1899), S. 184-192; (2) Spink (1932), S. 65f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: (1) vollst.; (2) unvollst. (Nur Auszug: Nachschrift (Abs. 15), 1.-2. Satz, ohne 4. Teilsatz; 3. Satz, 1.-2. Teilsatz; 5. Satz)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandJulius Rodenberg
Signatur81/III, 7,4

Zeugenbeschreibung

Umfang5 Bl., 4 Bl. gef., 18 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe11,3 x 17,7
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt; enge Linienprägung (1 mm); S. 1, S. 5, S. 9, S. 13 u. S. 17 links oben Papierprägezeichen: Kreis mit Krone u. Inschrift: SUPER FINE
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Nummer des 'Athenaeum' mit F. F.'s Aufsatz über das Versmaß des 'Hiawatha']
Beischluss[Brief von Emanuel Deutsch an Julius Rodenberg]

Regest

F. F. beklagt den großen Mangel an Zeit und innerer Einkehr durch die Tretmühle des Geschäftes und das hektische Leben hier in der Großstadt London. F. F. wünscht Julius Rodenberg viel Erfolg für seinen Plan der Gründung einer Zeitschrift zur Vermittlung der englischen und deutschen Literatur, ist für deren Erfolg aber eher skeptisch nach den wenig guten Erfahrungen, die er 1841 mit der 'Britannia' und Karl Elze 1853/54 mit seiner Zeitschrift 'Atlantis' gesammelt haben. Vielleicht ist jetzt aber in Deutschland doch schon ein größeres Interesse für ein solches Projekt vorhanden. Dank für die positive Aufnahme seiner Übersetzung der Dichtung 'Song of Hiawatha' von Henry Wadsworth Longfellow durch Rodenberg und Genugtuung über die insgesamt gute Aufnahme in Deutschland, obwohl z. B. wieder behauptet wurde, es handele sich hier um spanische und nicht richtigerweise um finnische Trochäen, deren Unterschied F. F. erläutert. Bitte um eine Rezension Rodenbergs. Übersendung von F. F.'s Aufsatz im 'Athenaeum' über das Versmaß im 'Hiawatha'. F. F. ist zur Zeit mit allerlei poetischen Versuchen beschäftigt, aber er hat durch die hohe Arbeitsbelastung und die Anforderungen aus der Familie nur wenige Fortschritte damit. Gottfried Kinkel hat seinen literarischen Vorlesungszyklus hier in London beendet ebenso wie ein Drama, 'Nimrod', das die J. G. Cotta'sche Buchhandlung aber nicht verlegen will, so daß F. F. ihm den Verlag von Carl Rümpler in Hannover vorgeschlagen hat. Regelmäßige Kontakte F. F.'s zu Emanuel Deutsch, der F. F. an manchem Sonntag besucht und mit dem er z. B. den Amara-Orden gegründet hat. F. F. hat ein Heft mit kolorierten walisischen Kostümen besorgt und wird es über Rümpler an Rodenberg senden. Weitere Aufträge Rodenbergs konnte F. F. bisher noch nicht erfüllen. F. F. hofft, daß Rodenberg in der Vorbereitung seiner Zeitschrift bald wieder nach London kommt.