nr. 175

Grunddaten

Adressat Hub, Ignaz
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer175
Schreibdatum1839-3-22
SchreibortBarmen
Empfangsort[Hamburg]
Incipit
Barmen 22 März 1839 - Lieber Hub, Dein Brief vom Dezember hat lange gelegen. ...
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
Drucke(1) Buchner I, S. 303-305; (2) Schröder (1910/1), S. 58; (3) Roessler (2006), S. 57

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: (1) unvollst. (Anrede u. Abs. 1-2 fehlen; Abs. 5, 2. Satz, 6. Teilsatz, 7 Worte fehlen u. veränderter Anschluß; Briefschluß: Abs. 8-9, Schlußformel u. Nachstz fehlen); (2) unvollst. (Nur Auszug: Abs. 5, ohne 2. Satz, 6. Teilsatz; (3) unvollst. nur Ausschnitte
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/ N 16

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., 4 Sn., 3 2/3 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe21,8 x 27,4
Papiersorteweiß-gelblich, fein-stumpf
Erhaltunggut; leicht brüchig in den Falzen

Ergänzungskommentar

Beilagenkeine

Regest

Übersendung von F. F.'s eben fertig gewordenem Gipsbildnis an den einsam und krank in Hamburg weilenden Ignaz Hub. F. F. bietet gemeinsam mit August Schnezler Hub Hilfe in seiner prekären Situation an, die F. F.'s Meinung nach ein energischen Vorgehen gegen seine Widersacher erfordert. Ankündigung der bevorstehenden Wanderung durch Westphalen für das Projekt 'Malerisches und Romantisches Westphalen' und zur Erfrischung des Geistes wie endgültiger Abschiednahme von exotischer Phantasiewelt in der Dichtung. F. F. will damit vor allem einem in- und ausländischen Publikum die Schönheiten und Besonderheiten seiner westphälischen Heimat nahe bringen. Er glaubt, daß ihm Karl Immermann mit seinem herrlichen Roman 'Münchhausen' dafür die Bahn gebrochen hat und so auch F. F. mit seinem Westphalenbuch reüssieren wird. Immermann hält nach eigener Aussage, wie F. F. auch, mehr von dem Westphalenteil seines Romans als von dem eigentlichen Münchhausen-Strang. F. F. jedenfalls war von der Lektrüre begeistert. Trotz persönlicher Sympathie und Hochachtung für Karl Gutzkow, Ablehnung der literarischen Fehden und Parteibildungen unter den Literaten des Jungen Deutschland wie Gutzkow, Heinrich Laube, Theodor Mundt und Gustav Kühne, was andere Poeten wie F. F. mit Rücksicht auf das breite Publikum dazu zwingt, öffentlich von diesen Streitern Abstand zu halten, obwohl man ihnen eigentlich persönlich oft recht nahe steht. Karl Beck aber z. B., den F. F. auch gern kennenlernen möchte, schert sich nicht mehr um diese Auseinandersetzungen und veröffentlicht sowohl im 'Telegraph für Deutschland' wie in der 'Zeitung für die elegante Welt', was F. F. am liebsten auch so machen würde. Übersiedlung an den Rhein geplant.