nr. 2111

Grunddaten

Adressat Simrock, Karl Joseph
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2111
Schreibdatum1841-8-19
SchreibortDarmstadt
Datumsstempel1841-8-19
OrtsstempelDarmstadt
EmpfangsortBonn
Incipit
Darmstadt, 19 August 1841. Lieber Simrath! Den Karten u. Grüßen, die ich Dir im Juni durch Schlickus sandte, wollte ich schon längst einen Brief folgen lassen, der Dir von meinem ruhigen, glücklichen Stilleben im Schooß des H. Ehestandes erzählen sollte.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 19c

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn., 3 Sn. beschr. mit brauner Tinte; S. 4 mit Adresse, 2 Poststempeln u. Siegelresten
Größe21,3 x 25,8
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt
Erhaltunggut; S. 3/4 unterer Rand Einriß mit leichtem Textverlust

Regest

Mitteilung des großen und anhaltenden Glücks F. F.'s nach seiner Vermählung. Bitte F. F.'s um Beiträge für die zum 1. Oktober erscheinen sollende Zeitschrift 'Britannia', vielleicht ein Aufsatz Karl Simrocks zu seinem im Entstehen begriffenen Buch 'Shakespeare als Vermittler zweier Nationen'. F. F. ist vom Erfolg der Zeitschrift überzeugt. Bisher sind schon namhafte Mitarbeiter, wie Graf Baudissin, Heinrich Koenig, August Varnhagen von Ense, Thomas Carlyle, Wright, Thomas Campbell u. a. gewonnen und Partner Heinrich Künzel ist noch auf Werbetour durch England. Prinzessin Marianne von Preußen, die mit ihrem preußischen Prinzgemahl in Darmstadt bei ihrem Schwiegersohn Prinz Carl von Hessen weilte, hat F. F. in der Angelegenheit des Rolandsbogens mehrere Male empfangen und ihn ihrer Protektion bei Friedrich Wilhelm IV. versichert, der F. F.'s Gedichte wohl kenne und schätze, so daß sich F. F. berechtigte Hoffnungen auf eine Unterstützung oder Anstellung von Seiten Preußens machen könne. Bei künftigem Besuch des Königs im Rheinland will er sich diesem auch noch persönlich vorstellen, so daß er nach allem unruhigen und ungewissen Leben nun doch auf eine gesicherte Zukunft für sich und seine Dichtung rechnen kann. Die 'Britannia' muß bis über den Winter zum Laufen gebracht werden oder sie wird 'zum Teufel gegangen' sein. F. F. will sie dann aus der Ferne weiter unterstützen, denn er wird Darmstadt auf jeden Fall wieder verlassen. F. F. ist auch vom Kronprinzen von Bayern hier empfangen worden. Mitteilung, daß Christian Matzerath Bräutigam ist und Friedrich Wilhelm Dralle in Gasthäusern Stuttgarts viele Schulden hinterlassen hat.