nr. 2413

Grunddaten

Adressat Kinkel, Gottfried Johann
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2413
Schreibdatum1858-2-15
SchreibortLondon
Empfangsort[London]
Incipit
15. Febr. 1858 Lieber Kinkel, Darf ich Sie bitten, die Inlage lesen u. mir sagen zu wollen, ob Sie eine Möglichkeit sehen, dem armen Menschen fortzuhelfen?
StandortDortmund / Bonn (Abschr.)
Institution Stadt- und Landesbibliothek / Universitätsbibliothek (Abschr.)

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs. / Abschr.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath (O-Hs.) / Autographensammlung (Abschr.)
SignaturAtg 8088 (O-Hs.) / Be.-A: S 2576, 25,b (Abschr.)

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe12,7 x 20,1
Papiersorteblau, fein-glatt; S. 3/4 unten mit Wasserzeichen: JOHN SMITH SUNNY DALE, Firmenpapier, S 1 oben rechts mit Aufdruck: General Bank of Switzerland, (Crédit International Mobilier et Foncier) London Agency, 2, Royal Exchange Buildings,
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen['Inlage' (?), wahrscheinlich Bittbrief eines ehemaligen Revolutionärs]

Regest

F. F. fragt an, ob Gottfried Kinkel nicht vielleicht eine Adresse weiß, wohin sich ein verarmter Kalligraph wenden könnte, der sich derzeit hier in London mit Almosen durchschlägt, um zu überleben. Nach der Wirtschaftskrise hat F. F. keine Kontakte mehr, um ihn selbst irgendwo unterzubringen. Er kann ihn aber auch nicht länger selbst unterstützen, höchstens noch mit einer Beteiligung an notwendigen Reisekosten, denn London sollte er so schnell als möglich wieder verlassen. Der Tapezierer Eck ist immer noch ohne Hilfe. F. F. gesteht dem ehemaligen Parteigänger zu, der für seine Überzeugungen und Taten eine achtjährige Haftstrafe verbüßt hat, daß ihm die Reste der Bewegung jetzt helfen, da er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Kinkels Vorschlag zu einer allgemeinen Begrenzung der Haftstrafen auf zehn Jahre kann F. F. allerdings nicht beipflichten. Wolfgang (Peter Wilhelm Carl) Müller von Königswinter hat jetzt ein nationalpatriotisches Gedicht auf eine Hochzeit in einem deutschen Herrscherhaus erscheinen lassen, just in dem Momemt, als F. F. träumte, Müller von Königswinter habe seinen Geburtstag öffentlich als ein großes Nationalfest feiern lassen.

Bemerkungen

Abschr. von fremder Hand (Konrad Kinkel) mit brauner Tinte auf weißem, liniertem Papier (9 mm) in Heftkladde; Größe: 22,5 x 28,7; Umfang: 1 1/3 Sn. (S. 48-50)