nr. 2486

Grunddaten

Adressat Schwollmann, Karoline
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2486
Schreibdatum1838-6-23
Schreibort[Barmen]
Empfangsort[Soest]
Incipit
Meine Herzens-Lina! Donnerstag erhielt ich Deinen lieben Brief vom 12ten, u. Sonntag Morgen, ganz wie Du es wahrscheinlich berechnet haben würdest, den Lorbeerkranz mit den begleitenden, in's Poetische hinüberstreifenden Zeilen! -
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 12a, 7

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn., 7 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe13,7 x 22,1
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt-pergamenten
Erhaltungbefriedigend; S. 7/8 untere Hälfte mit Einriß in der Falz

Regest

Dank F. F.'s für liebevolles Geschenk eine Lorbeerkranzes mit Begleitversen von Karoline Schwollmann zu seinem Geburtstag. Allgemeine Geburtstagsmelancholie bei F. F. dieses Mal verdrängt durch liebevolle Glückwünsche und Aufmerksamkeiten seiner Wirtsfamilie Langewiesche sowie der Lehrerfamilie Schifflin und durch eine nachmittäglichen Feier mit den Brüdern Bölling, die ebenfalls in diesen Tagen Geburtstag hatten. Wilhelm Langewiesche sogar mit einem Geburtstagsgedicht für F. F. in der 'Elberfelder Zeitung'. Freude über bevorstehende Hochzeit von Lottchen (Charlotte Gallhof), die bei den Schwollmanns in Soest wohnt. F. F. auch zufrieden damit, daß Onkel Moritz Schwollmann seine 'Gedichte' wenigstens etwas gefallen haben. F. F. erwartet seine Freiexemplare des Bandes heute oder morgen. Hier und in Elberfeld sind schon ungefähr 200 Exemplare verkauft, so daß F. F. schon auf eine 2. Auflage hofft. F. F. hat in Kölner, Elberfelder und Düsseldorfer Zeitungen eine Erklärung veröffentlichen lassen, indem er sich als Mitredakteur des 'Rheinischen Odeon' von dem Herausgeber Ignaz Hub distanziert, da die Unternehmung in Verruf gekommen ist, weil sie nicht ausgeliefert wird, da Hub die Druckkosten nicht bezahlt hat und so v. a. die Bestellkunden auf ihr Exemplar warten müssen. Vom Honorar für seine 'Gedichte' hat F. F. über die Firma von Eynern seine Schulden in Höhe von 152,24 Talern an Onkel Moritz Schwollmann bezahlt, so daß er hofft, der Onkel möge ihn nicht länger für gar zu leichtsinnig und unzuverlässig halten. Überhaupt wird F. F. aus seinen Schulden herauskommen, aber auch kaum etwas, etwa für eine Reise nach London, übrig behalten.