nr. 2495

Grunddaten

Adressat Schwollmann, Karoline
Dokumenten-TypBrief (Fragment)
Brief-Nummer2495
Schreibdatum1840-4-[4-30]
Schreibort[Unkel] o. O.
EmpfangsortSoest
Incipit
Einen Tag nach dem Abgang meines letzten Briefes an Dich erhielt ich den Deinigen, den Du zwar nicht beantwortet haben willst, den ich Dir aber doch aus dem Grunde beantworte, weil ich Schweigen auf eine solche Eröffnung u. unter solchen Umständen für schlecht u. meiner nicht würdig halte, um so mehr, als ich es für meine heiligste Pflicht ansehe, Dir, ehe ich Dein Lebewohl feig erwidere, zu zeigen, daß meine Liebe zu Dir kein leichtsinniges Spiel gewesen ist, und daß ich Nichts, was ich kann, versäumen will, was, wenn Du willst, zu unsrer baldigen Verbindung, die einst ja auch Dein Wunsch zu sein schien, führen kann. -
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitunvollst. (S. 3/4 mit drei ausgeschn. Textzeilen (Abs. 4) u. Papierausriß am oberen inneren Rand (Abs. 3) mit Textverlusten)
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 12a, 9

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., 4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe13,0 x 21,6
Papiersorteweiß-gelblich, fein-stumpf; untere Blatthälfte mit Wasserzeichen:C & H HONIG
Erhaltungbeschädigt; S. 3/4 unten Papierauschnitt mit Textverlust u. oberer Rand innen Papierausriß mit Textverlust

Ergänzungskommentar

Beischluss[Brief von F. F. an Moritz Schwollmann v. 04.-30.04.1840]

Regest

F. F. mit Antwort auf Karoline Schwollmanns Entsagungs- und Abschiedsbrief, den er nach ihren Wünschen eigentlich nicht beantworten sollte. Aber gerade aus ihrer Entsagung verspürte F. F. die tiefe Liebe Karolines zu ihm. F. F. zeigt sich tief erschüttert und traurig. Endgültiger Auslöser für die Trennung waren wahrscheinlich Äußerungen Herrn Francks über F. F. F. F. kann nicht verstehen, wie Karoline einfach annehmen kann, er werde sein Versprechen einer gemeinsamen Liebe und Zukunft so einfach brechen und wortlos von ihr scheiden. Für ihn steht Karoline in ihrer Herzensgüte immer noch hoch über allen anderen Frauen. F. F. liebt Karoline immer noch und will sie heiraten. Er bedauert die Verletzungen Karolines und besonders seinen Fehler, nicht sofort der eigenen Familie ihr Verhältnis offenbart zu haben. F. F. sieht immer noch die Möglichkeit zur Verwirklichung ihrer gemeinsamen Pläne. F. F. teilt in beiliegendem Schreiben alle seine Pläne dem Onkel Moritz Schwollmann mit, die davon ausgehen, der Ehe erst eine sichere materielle Existenz zu verschaffen. F. F. will gerade deshalb ja von hier weg. F. F. bittet Karoline inständig, zu ihrer Beziehung zurückzukehren und erwartet ihre Entscheidung.