nr. 2524

Grunddaten

Adressat Kinkel, Gottfried Johann
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2524
Schreibdatum1862-3-26
SchreibortLondon
Empfangsort[London]
Incipit
26. März 1862. Lieber Kinkel, Deine Erklärung im letzten 'Hermann', soweit sie mich betrifft, erheischt keine öffentliche Entgegnung; ein Wort darauf unter vier Augen jedoch glaube ich Dir, wie mir, schuldig zu sein.
StandortDortmund / Bonn (Abschr.)
Institution Stadt- und Landesbibliothek / Universitätsbibliothek (Abschr.)

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs. / Abschr.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath (O-Hs.) / Autographensammlung (Abschr.)
SignaturAtg 8132 (O-Hs.) / Br.-A: in S 2675, 25, b (Abschr.)

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn., 2 1/2 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe21,2 x 26,3
Papiersortegrau, fest-pergamenten; S. 3/4 quer am äußeren Rand Wasserzeichen: JW HATMAN 1862, Firmenpapier, S. 1 oben rechts mit Aufdruck: General Bank of Switzerland, (Crédit Inernational Mobilier et Foncier) London Agency, 2, Royal Exchange Buildings,
Erhaltunggut

Regest

F. F. sieht keine Notwendigkeit auf Gottfried Kinkels jüngste Erklärung in seiner Zeitschrift 'Hermann' öffentlich Stellung zu beziehen, was die Passagen zu F. F. betrifft. Er will aber im Vertrauen einiges gegenüber Kinkel richtig stellen. F. F.'s Gedicht 'Ein Brief an Joseph Weydemeyer' mit den Angriffen gegen den Revolutionsvoluntaristen Kinkel ist bereits 1852 in Weydemeyers Zeitschrift 'Revolution' in New York erschienen. Dem jetzigen Wiederabdruck im 'Hermann' steht F. F. übrigens genau so fern wie dem Hader, dem Kinkel jetzt dadurch ausgesetzt ist. F. F.'s Ansicht über die damalige Sache mit der Revolutionsanleihe ist zwar dieselbe geblieben, aber aus Rücksicht auf die inzwischen wieder erfolgte Annäherung zwischen ihnen, hat F. F. z. B. auch auf eine Aufnahme des Gedichts in seine New Yorker Gesamtausgabe verzichtet. F. F. mißbillige das politische Auftreten Kinkels in den letzten eineinhalb Jahren allerdings auf das Entschiedenste. Kinkels Behauptung, F. F. habe mit der Annahme seiner Stellung bei der Banque Générale Suisse seine kommunistischen Ideale verleugnet, sei auch nicht richtig. Solange Kommunismus und Sozialismus nur in der Theorie bestehen, müssen sich ihre Anhänger freilich in die bestehende Ordnung einpassen, um existieren zu können. F. F.'s Bank z. B. ist auch nach dem Vorbild der Lehren Claude-Henri St. Simons entstanden. F. F. möchte im Gegenteil von Kinkel wissen, auf welcher Seite er jetzt politisch steht und was man diesbezüglich ferner von ihm erwarten kann. Kinkels Hin- und Hergehen zwischen den Parteien hat noch keinem genutzt. Er gerät zunehmend in eine schiefe Stellung und verliert alle seine Freunde.

Bemerkungen

Abschr. von fremder Hand (Konrad Kinkel) mit brauner Tinte auf weißem, liniertem Papier (9 mm) in Heftkladde; Größe: 22,5 x 28,7; Umfang: 2 1/2 Sn. (S. 88-90)