F. F. hat die Beziehung Levin Schückings zu Louise von Gall eingefädelt und kann nun den ersten intimen Brief der von Gall an Schücking mitschicken. Im Sommer war F. F. oft mit Adelheid von Stolterfoth und Henry Wadsworth Longfellow zusamengetroffen. Außerdem hatte er einen sehr schönen Ausflug mit dem Ehepaar Buchner ins Siebengebirge und Besuche von Karl Simrock, Karl Schlickum, August Nodnagel und Frau Wittich aus Darmstadt. Nodnagel ist auch der Verfasser eines diffamierenden Artikels, 'Ein Besuch bei Freiligrath' in August Schnezlers Darmstädter 'Saublatt', dem 'Gutenberg', der eine einzige Indiskretion darstellt. F. F. hat nicht am Dombaufest in Köln teilgenommen, daß ohnehin auf eine 'servile Affenschande' hinausgelaufen ist. Die ganze Dombauangelgenheit wurde hernach von der liberalen Presse, vornehmlich der 'Rheinischen Zeitung' mit dem Abdruck eines Gedichts von Robert Eduard Prutz stark attackiert und diffamiert. Hoffnung auf eine Begegnung mit dem preußischem König in den nächsten Tagen in Koblenz und auf die Unterstützung durch Alexander von Humboldt. Besuch auch von Friedrich Wilhelm Hackländer vor 14 Tagen, dem aber eine wahre Durchbildung zum großen Künstler fehlt. Klage über den anhaltenden Trend zu Tendenzpoesie, der Dichternaturen wie F. F. und Schücking immer mehr ins Abseits rückt. Man sei zwar für den Fortschritt, man muß aber die radikale und fanatische Richtung dabei ablehnen. So ist es auch gut, daß Schücking eine Zusammenarbeit mit der stockkonservativen 'Freiburger Zeitung' abgelehnt hat. Übersendung endlich auch des Immermann-Gedenkbuches mit der Bitte um eine Beurteilung. F. F.'s Gedicht über den Löwen Gryn ('Auch eine Rheinsage') hat hier am Rhein gar nicht gefallen. F. F. wird wahrscheinlich nicht wieder nach Darmstadt zurückkehren. Annette von Droste-Hülshoff, die in Bonn war, hat F. F. nicht aufgesucht. F. F.'s Gedicht 'Ein Flecken am Rheine' für das 'Hansa-Album' mitgeteilt, über dessen Romantizismus F. F. gern Schückings Meinung wüßte. |