Dank für die Übersendung der zwei neuesten Nummern der jetzt von Oscar Blumenthal redigierten 'Deutschen Dichterhalle', bei denen man gleich merkt, daß 'Die Dichterhalle' nun in die Hände einer Person mit ästhetischer Durchbildung und feinem Verstand geraten ist. Die Notwendigkeit der 'Dichterhalle' in ihrer jetzigen Konzeption wird von F. F. allerdings infrage gestellt. Nötig wäre es eigentlich nur, wie vor 30 bis 40 Jahren einen Sammelpunkt für die neue deutsche Lyrik zu schaffen, wie es der 'Deutsche Musenalmanach' damals war. Durch die in der jetzigen Anlage der Zeitschrift notwendige große Menge an Lyrik für die 'Dichterhalle' wird auch das Niveau mehr und mehr sinken. In den vorliegenden Nummern ist z. B. nicht ein wirklich herausragendes Gedicht vertreten. Scharfe Kritik an Feodor Wehls Gedicht 'Wir waren vormals unsrer Acht', das nicht nur schlecht geschrieben ist, sondern auch noch sachliche Verdrehungen erhält. Wehl kann man danach wirklich nicht als den letzten großen, noch lebenden deutschen Lyriker kenzeichnen. Fiktion und Fakten sind auch in der Literatur nicht einfach wahllos miteinander verknüpfbar. F. F. ist jetzt auf die Vermutung gekommen, daß Wilhelm Buchholz nur ein literarisches Pseudonym für Blumenthal darstellt. |