F. F. ist durch seine Arbeit in der Bank, die aktuelle Finanzkrise und seinen jüngsten Umzug von seiner Zeit her sehr stark in Anspruch genommen. Dank für die Informationen Gisbertine Freiligraths über ihre jüngste Reise nach Weimar und die dortige Bekanntschaft mit Friedrich Liszt und Heinrich Hoffmann von Fallersleben, die sie bei nächster Gelegenheit von F. F. grüßen möchte. F. F. lädt beide Schwestern zu einem Besuch bei ihm in London ein, da er sie jetzt auch in seinem neuen, größeren Haus besser beherbergen kann. Beschreibung des fast hundertjährigen Hauses mit seinem großen Garten. Bericht über eine neue gute Anstellung von Marie Melos nahe Görlitz und davon, daß Ida Freiligraths Neffe, Gustav Struve aus Görlitz, vor etwa vier Wochen eine Clara Kuh geheiratet hat. Auch Althaus hat nur etwa ein Jahr nach dem Tod seiner Frau wieder geheiratet hat und zwar seine Haushälterin. Auch der Musiker Bernhard Althaus und sein Bruder, der Arzt ist, leben jetzt hier in London. Aber F. F. mag sie alle nicht so recht. Bei den Kettwiger Verwandten Lohrmann ist die Not weiterhin groß durch die Krankheit des Onkels und die Ungeschicklichkeit und Lebensuntüchtigkeit der Cousine Louise Lohrmann. F. F. will sie weiter unterstützen, doch übersteigt das fast den Rahmen seiner Möglichkeiten. Seit Mai hat F. F. immerhin schon 67,- Taler nach Kettwig geschickt. F. F. muß Gisbertines Vorschlag zurückweisen, sich gemeinsam am Bodensee niederzulassen, da dort kaum genügend Möglichkeiten zum Geldverdienen gegeben sein dürften. So wird er lieber hier in London bei seiner Bank weiterschanzen und auch Gisbertine sollte sich beser auf den Ausbau ihrer Musikschülerschaft in Soest konzentrieren. |