nr. 3150

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Gisbertine Freiligrath, Karoline Freiligrath, Klara Wilhelmine
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer3150
Schreibdatum1859-8-14
SchreibortLondon
OrtsstempelLondon
EmpfangsortSoest
Incipit
5, Upper Homerton, Hackney, 14. Aug. 59. Liebe Mutter u. liebe Schwestern, Empfangt nun noch einmal meinen herzlichsten Dank für Eure liebevollen Glückwünsche zu meinem Geburtstage u. für die wunderschönen Pantoffeln!
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 6a, 4

Zeugenbeschreibung

Umfang4 Bl., 2 Bl. gef., 12 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte; Briefumschlag mit Adresse (Klara Wilhelmine Freiligrath), 3 Poststempeln, 1 Firmenstempel (General Bank of Switzerland, London Agency) u. 2 Briefmarken
Größe12,8 x 20,8
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt-pergamenten (Bl. 1) u. fliederfarben, fein-glatt-pergamenten; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Notizzettel über Portokosten eines Pakets]

Regest

Dank sowie Liebes- und Treueschwur an die ferne Mutter in der Heimat. F. F.'s Familie ist gerade gut erholt von einem Seeaufenthalt an der englischen Ostküste zurückgekehrt, wo sie F. F. immer an den Wochenenden besucht hat. F. F. hat leider keinen Urlaub und hat sich in den letzten drei Jahren bei der Bank insgesamt wohl nur acht bis zehn Tage von seinem Büro entfernen können. F. F. ist in einer sehr gedrückten Stimmung wegen der noch immer anhaltenden Ungewißheit über den Fortbestand der Banque Générale Suisse und in Sonderheit natürlich ihrer Londoner Filiale, was sich wohl erst nächste Woche auf der Generalversammlung der Bank entscheiden wird. Ihn quält der Gedanke, vielleicht wieder über Monate ohne Einkommen zu sein und eine langwährende Phase erneuter Bewerbungen auf sich nehmen zu müssen. Die augenblickliche Beruhigung in der Politik hält F. F. nur für einen Scheinfrieden. Der große Krieg kann immer noch jeder Zeit ausbrechen. F. F. hat nun seine amerikanische Gesamtausgabe vollständig in seinen Händen. Er wird die drei noch fehlenden Bände mit nächster Gelegenheit nach Soest senden. F. F. würde sich über einen geplanten Besuch seines Cousins, Ferdinand Schwollmann, in London sehr freuen, auch wenn dessen Freund Beyer vor acht Tagen von hier nach New York abgereist ist. Dank auch für das Angebot, F. F.'s Tochter Katharine Freiligrath zu Bildungszwecken einige Zeit nach Soest nehmen zu wollen. Die Kindergeburtstage werden mit Besuchen im Botanischen bzw. Zoologischen Garten gefeiert. F. F. bittet um die Erstattung von Postgebühren für ein weiterbefördertes Paket einer Mrs. Popgun in Höhe vo 15,- Talern durch Gisbertine Freiligrath. Anteilnahme am Tod von Louise Gallhof und Erkundigung nach den Heiratsabsichten von Moritz und Elise Schwollmann. F. F. bittet um den Katalog der Versteigerung der Bibliothek eines Herrn Birkmann.