Geburtstagsglückwünsche an Karl Heuberger. Mitteilung der Gründe für Ansiedlung F. F.'s in Brüssel, wovon vor allem die Kulturangebote und die guten Möglichkeiten zum kostenlosen Lesen deutscher Zeitungen ausschlaggebend waren. Lob für Heinrich Heines 'Neue Gedichte', die bei aller kritischen Schärfe auch gegen F. F. sehr witzig sind. Auch die Gedichte der Annettte von Droste-Hülshoff enthielten viel Tiefes und Inniges, sind aber auch oft zu verworren, unklar und atmen den Geist der Aristokratie. Auch Karl Simrocks Gedichte sind eben erschienen, so daß man sagen kann, daß der diesjährige 'lyrische Herbst' außergewöhnlich gut war. Berichte über die großen Erfolge seines 'Glaubensbekenntnisses' trotz zahlreicher Verbote in Deutschland. Fernerhin will F. F. aber nicht nur Zeitgedichte schreiben, sondern auch wieder solche mit allgemein-menschlichem Inhalt. Überhaupt soll das Thema Politik zwischen F. F. und Heuberger künftig tabu sein, da man hier auf zu unterschiedlichen Positionen steht und deshalb eine mögliche Entfremdung in ihrer wertvollen Feundschaft drohen könnte. Erschütterung über das schreckliche Schicksal von Nicolaus Lenau. Aufklärung über die Rolle der 'flamischen Bewegung', die nur etwas Künstliches und Gemachtes sei und weitgehend auf dem Egoismus der flamischen Autoren beruht. Preußen protegiert die Bewegung und deren Zeitung 'Vlaemsch Belgie' geschickt und hat so großen Einfluß auf sie gewonnen. Man unterstützt besonders den Anschluß Belgiens an den Deutschen Zollverein. Die Bewegung hat auch die sich ihr anbietende Louise von Ploennies und deren Tochter schamlos für ihre Zwecke ausgenutzt. F. F. ist froh, daß er sich nicht der Bewegung angeboten hat. Die schon lange erwartete Marie Melos ist noch immer nicht in Brüssel eingetroffen. F. F. bestätigt rückständige Zahlungen an den Kupferstecher Carl August Schwerdgeburth für vier Kupferstiche. F. F. zeigt sich angetan von Heubergers Fortschritten in der synodalen Angelegenheit (?). |