F. F., der gehört hat, daß Levin Schücking mit seiner Frau eine Reise nach Oberitalien und Paris absolviert hat, teilt Schücking mit, daß er nach einem seit Anfang Juni währenden, sehr erholsamen Aufenthalt mit seiner Frau im Kaltwasserheilbad Kronthal im Taunus jetzt im Begriff steht, mit dem Dampfschiff über Köln und Aachen nach Ostende ins Exil zu gehen. Er freut sich schon sehr auf den Aufenthalt am Meer dort. Übersendung seines neuesten Gedichtbandes 'Ein Glaubensbekenntniß', von dem er freilich nicht weiß, ob er sich damit noch auf dem gleichen politischen Niveau mit Schücking bewegt. Auf jeden Fall wird Schücking daraus den Ernst und die Ehrlichkeit seiner neuen Haltung nicht verkennen und er glaubt auch, daß das Buch ihrem persönlichen Verhältnis keinen Abbruch tun wird. F. F. würde sich über eine Besprechung des Bandes von Schücking in der 'Augsburger Algemeinen Zeitung' sehr freuen, auch wenn er ihn darin politisch zu bekämpfen glauben müßte, da er doch weiß, daß Schücking ihm nur in einer edlen und würdigen Weise gegenübertreten wird. Ihn würde besonders freuen, wenn Schücking einsähe, daß durch dieses Buch ein neuer Ton in der politischen Lyrik angeschlagen worden sei. Wann und ob F. F. aus Belgien zurückkehren kann, muß die Entwicklung der Zukunft zeigen. Er hofft aber trotzdem, daß Schücking ihm auch im Auslande gewogen bleibt und wünscht sich eine Fortsetzung ihrer Korrespondenz, die er für Deutschland über Joseph DuMont in Köln abwickeln läßt. Freundschaftlicher Gruß mit dem Wort: 'Geh' Du rückwärts, laß mich linkwärts gehn!' |