Glückwünsche zur Verlobung Heinrich Koesters. F. F. selbst und seiner Familie geht es den Umständen enntsprechend gut. F. F. mit gleichmäßiger hoher, mit acht bis neun Stunden täglich aber auch nicht zu hoher Arbeitsbelastung. Er ist jetzt dadurch in einem gewissen Lebenstrott geraten, der ihm aber durchaus noch Raum läßt, sich am Abend mit geistigen Dingen und vor allem mit poetischen Arbeiten zu beschägtigen. Im Augenblick bereitet F. F. gerade einer Anthologie der englischen Sonettdichter des 16. und 17. Jahrhunderts für eine Herausgabe im nächsten Jahr vor. Es sei aber keine Rückkehr nach Deutschland angesichts der persönlichen wie auch der politischen Lage geplant. Rüge an Koester, sich nicht um eine mögliche Stelle hier bemüht zu haben, da er annnahm, es hätte doch keine Aussicht auf Erfolg. Allerdings haben es ausländische Pädagogen hier in England sehr schwer. Ein Erfolg hängt weitestgehend von den geknüpften Beziehungen ab und man muß vor allem als Privatlehrer sehr hart arbeiten, um überhaupt überleben zu können. F. F. rät Koester von seinem Charakter her dazu, lieber in Deutschland zu bleiben und sich dort um die Wiedererlangung einer Anstellung im Schuldienst zu bemühen. Koester wird von F. F.'s Verleger Eduard Hallberger ja schon zwei Exemplare seiner neuen englischen Lyrikanthologie erhalten haben, wovon er eines an Philipp Schifflin weitergeben soll. F. F. erbittet sich die Meinung Koesters zu diesem Buch, die er auch wenn möglich in einer Zeitungsbesprechung kund tun sollte, auch, um damit vielleicht Eduard Hallberger als Verleger für Koesters Projekt einer deutschen Anthologie zu gewinnen. |