nr. 426

Grunddaten

Adressat Koester, Johann Heinrich
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer426
Schreibdatum1855-5-19
Schreibort[London]
Empfangsort[Düsseldorf]
Incipit
19. Mai 1855. Lieber Custos, Dein freundlicher Brief vom April hat nicht nur mir große Freude gemacht, sondern mir auch eine wahre Last vom Herzen genom_en.
StandortDüsseldorf
Institution Heinrich-Heine-Institut
DruckeBuchner II, S. 290f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: unvollst. (Abs. 1 fehlt; Abs. 5, 6. Satz, Teilsatz in Klammer fehlt; 7.-10. Satz fehlen; Abs. 6-8 fehlen; Abs. 9, 1. Satz fehlt; 2. Satz, Teilsatz in Klammer fehlt; Briefschluß: Abs. 10-13 u. Schlußformel fehlen)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFreiligrath
Signatur26.178

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Bl., 2 Bl. gef., 10 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe13,5 x 20,9
Papiersorteblau-grau, fein-glatt
Erhaltunggut

Regest

F. F. ist froh darüber, daß Heinrich Koester ihm sein überlanges Schweigen nicht übel genomen hat. Glückwünsche zur bevorstehenden Hochzeit Koesters. Das Hochzeits-Carmen für Koesters Heirat ist leider noch nicht ganz fertig. Austritt F. F.'s aus seiner Firma auf eigenen Wunsch zum 1. Mai. Er hat Zwistigkeiten mit seinem Prinzipal Joseph Oxford zum Anlaß genommen, um sich aus der unliebsam gewordenen Anstellung nach drei Jahren Fronarbeit zurückzuziehen und um sich in Ruhe etwas Neues und Besseres suchen zu können. Jetzt z. B. schreibt er auch regelmäßig Berichte über die deutsche Literatur in einem angesehenem Literaturblatt ('Athenaeum') Londons, die dann wieder zum Teil reübersetzt in deutschen Blättern erscheinen. Auch andere Anknüpfungen mit der hiesigen Presse bahnen sich an, so daß man sehen wird, ob daraus vielleicht sogar ein gangbarer beruflicher Weg entstehen kann. Vorerst lebt er aber von den Tantiemen seines Bandes 'Gedichte', von dem in diesem Jahr schon drei Auflagen mit je 2000 Exemplaren erschienen sind und jetzt eine weitere für den amerikanischen Markt (2600 Exemplare) vorbereitet werden soll, um Nachdrucken dort zuvorzukommen. In Deutschland könnte F. F. davon gut leben, hier leider nicht. F. F. bittet aber darum, in bezug auf seine neue Lage Stillschweigen zu bewahren. Die Angriffe auf F. F.'s Gedichtübersetzungen von einem Alexander Schmidt sind von Ende 1853 gewesen und heute weitgehend vergessen. Gute Entwicklung von F. F.'s Familie trotz allem Drückenden seiner jetzigen Lage. Ergriffensein F. F.'s über den Tod von Marx' Sohn. Resainnoment über Alter und Tod. Die politischen Entwicklungen überall findet F. F. eigentlich jetzt nur noch zum Lachen.