nr. 435

Grunddaten

Adressat Eichmann, Theodor
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer435
Schreibdatum1856-8-19
SchreibortLondon
Empfangsort[Düsseldorf]
Incipit
London, 19. August 1856. Lieber alter Eichmann! Deine Glückwünsche zu meinem Geburtstage, Deine freundschaftliche Theilnahme an meinem Schweizerbanks-Succeß, u. endlich die Beschreibung Deiner Spritzfahrt in den Odenwald und in's gelobte Land Schwaben hätten schon längst meinen herzlichen Dank erheischt, - aber Du kannst wohl denken, daß mir die neue Stellung viel zu schaffen macht, u. daß ich zu thun habe, um mich einzuschießen und den Platz würdig, d. h. nicht nur mit meinem Bauche, sondern auch mit meinem Ingenium auszufüllen.
StandortDortmund
Institution Stadt- und Landesbibliothek
DruckeBuchner II, S. 308f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: unvollst. (Abs. 2, 7.-8. Satz fehlen; Abs. 3 fehlt; Briefschluß: Abs. 5-7 u. Schlußformel fehlen)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
SignaturAtg 3109

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef. 4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe21,4 x 26,8
Papiersorteweiß-cremefarben, fein-pergamenten; Firmenpapier, S. 1 rechts oben mit Aufdruck: General Bank of Switzerland, (Crédit International Mobilier et Foncier) London Agency, 28, Threadneedle Street 185
Erhaltunggut; unterer Rand mit leichten Beschädigungen

Regest

F. F. hat mit seiner neuen Anstellung eine schwere Aufgabe übernommen, da die hiesige Filiale der General Bank of Switzerland erst aufgebaut werden muß. Er hat große Verantwortung und muß sich immer mit den verschiedenen Leitungsgremien hier und in der Pariser Filiale abstimmen. F. F. sendet ein Prospekt der Bank an Theodor Eichmann und fragt an, ob er nicht Geschäfte oder Finanztransaktonen über die Bank abwickeln möchte. F. F.'s Sehnsucht nach Deutschland wächst. F. F. hofft, seine Altersjahre wieder in Deutschland verbringen zu können. Obwohl überall in Europa sich politische Veränderungen abzuzeichnen beginnen, hat F. F. selbst aber kaum Hoffnungen auf einen durchgreifenden Wandel der Verhältnisse. F. F. arbeitet an den Korrekturen seiner Übersetzung des 'Hiawatha' sowie an der 2. Auflage seiner Anthologie 'The Rose, Thistle and Shamrock'. F. F. hat im hiesigem Glaspalast dem Musiker Moritz Nabich versprochen, daß sich einer seiner Freunde in Düsseldorf um seine sich dort auf der Durchreise nach London befindliche Frau kümmert. Bitte dazu an Eichman.