nr. 4647

Grunddaten

Adressat [Eckstein, Ernst]
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer4647
Schreibdatum1875-1-18
SchreibortCannstatt
Incipit
Cannstatt (nicht mehr: Stuttgart) 18. Januar 1875. Hochgeehrter Herr, Vor allen Dingen muß ich Ihre Nachsicht in Anspruch nehmen, daß ich, unter der Last meiner Briefschulden fast erliegend u. zudem seit längerer Zeit unwohl, Ihr gefälliges Schreiben vom 4. Dec. erst heute beantworte.
StandortStuttgart
Institution Stadtarchiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandNachlaß Freiligrath
SignaturNr. 7653

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn., 3 3/4 Sn. beschr. mit Tinte

Regest

F. F. entschuldigt sich, krankheitsbedingt erst jetzt auf das Schreiben Ernst Ecksteins vom 4. Dezember 1874 zu antworten. Genugtuung darüber, daß ihm Eckstein seine unlängst in der Zeitschrift 'Die Gegenwart' geäußerte Kritik nicht persönlich übel genommen habe. F. F. versichert, daß er das literarische Auftreten Ecksteins bisher, wenn auch nicht immer mit Zustimmung, so doch mit großer Aufmerksamkeit verfolgt hat. Dank für Ecksteins Einladung, an der 'Deutschen Dichterhalle' mitzuwirken, der F. F. auch gelegentlich Folge leisten will. In nächster Zeit wird F. F. wohl aber keine Beiträge beisteuern können, da seine literarischen Mappen leer sind und Neues nur noch selten entsteht. Im Alter von über 60 Jahren fehlt es einem Lyriker in der Regel meistenteils an poetischer Inspiration. Sobald F. F. aber wieder etwas Passendes fertig haben sollte, wird er es gern der 'Dichterhalle' einschicken. Kritik F. F.'s am Erscheinungsbild der 'Deutschen Dichterhalle', die auf dem Titelblatt immer mit dem Bildnis eines italienischen Dichters, nämlich Dante, und nicht mit dem eines deutschen Dichters, etwa Walther von der Vogelweide oder des jungen Johann Wolfgang von Goethe, erscheint.

Bemerkungen

Aufnahme nach Filmkopie der O-Hs.