F. F. ist noch immer sehr angegriffen von den Folgen seines Unfalles und der daraus resultierenden Verletzung am Bein. Weitgehend gehunfähig, ist ihm auch vom Arzt längeres Schreibtischsitzen und Schreiben verboten worden. Dank für die erhaltene Anteilnahme, die Geburtstagsglückwünsche sowie die vielen Mühen August Boellings in der Angelegenheit seiner verpfändeten Lebensversicherungspolice. F. F. sieht sich nach einer Beratung mit seiner Frau darin bestärkt, doch versuchen zu wollen, die Police von der Banque Générale Suisse zurückzukaufen. Allerdings nicht zu dem hohen Preis von 2000,- Talern, wie ihn der Liquidator, Gustav Lipke, vorgeschlagen hat. Boelling möge doch weiterhin versuchen, Herrn Lipke zu einer niedrigeren Summe, etwa 1500,- Taler, zu überreden. F. F. muß gegen seinen eigentlichen Vorsatz nun doch ein zweites Mal in diesem Jahr um die Auszahlung einer Rimesse aus seinem Dotationskapital von 500,- Talern bitten, da eine neue Auflage seines Bandes 'Gedichte' in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung nun doch erst im Herbst zustande kommen wird und sich so auch die Honorarzahlung dafür entsprechend verschiebt. Percy Freiligrath weilt seit 14 Tagen zu Besuch in Cannstatt. Katharine Freiligrath-Kroker wird in den nächsten zwei Tagen hier eintreffen und ihr Mann, Eduard Kroker, kommt dann Ende Juli nach. Wolfgang Freiligrath und Maria Eastman-Freiligrath sind auch schon auf der Reise von New York nach Liverpool. Gute Wünsche für Boellings beabsichtigte Kur in Bad Nassau und Grüße an Ernst von Eynern. |