nr. 5058

Grunddaten

Adressat Boelling, Friedrich August
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer5058
Schreibdatum1869-11-4
SchreibortStuttgart
Empfangsort[Barmen]
Incipit
Stuttgart, 4. Nov(em)b(e)r. 1869 - Lieber August, Wir haben längere Zeit der Eine dem Anderen geschwiegen. ...
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFreilgrath-Sammlung
SignaturFrS 560

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 S., 6 1/2 beschr. S., braune Tinte
Größe13,9 x 21,9
Papiersorteweiß-gelblich, fest-glatt; liniert (9 mm)
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagenkeine

Regest

Glückwünsche F. F.'s an August Boelling und seinen Bruder Fritz zu ihrem wohlverdienten Ruhestand, den sie nach dem Ausscheiden aus ihrem Geschäft nun angetreten haben. Neue Einladung an Boelling, F. F. doch im nächsten Sommer einmal zu besuchen, nachdem es im letzten Sommer nun doch nicht zu einer Begegnung gekommen ist. F. F. würde Boelling liebend gern die dichterisch verklärten Orte seiner neuen schwäbischen Heimat zeigen. Am 14. September ist die Banque Générale Suisse in Liquidation gegangen, was nun doch dazu führen könnte, daß man die in Besitz der Bank befindliche Lebensversicherungspolice F. F.'s vielleicht recht günstig zurückerwerben kann. Allerdings sollte man auf ein Angebot der Liquidatoren warten und nicht selbst den ersten Schritt tun, um sich den Handel nicht zu verderben. F. F. hat Informationen bezüglich amerikanischer Bond-Papiere eingeholt und muß leider mitteilen, daß man bei Verlust oder Brand keinerlei Regreß gegenüber der amerikanischen Regierung geltend machen kann, was doch ein erhebliches Risiko darstellt. F. F. fragt an, ob Boelling nun seine amerikanischen Bond-Anteile vielleicht doch in andere Anleihepapiere tauschen wird. F. F. bittet um die Überweisung seines Zinsbetrages aus einem amerikanischen Kupons, der am 1. November fällig war. Außerdem wünscht er noch die Auszahlung von 300,- Talern (preuß. Cour.) aus seinen Dotationsgeldern zur Deckung seines diesjährigen finanziellen Defizits, das vor allem durch die Aussteuer für seine Tochter Louise Freiligrath-Wiens und seine Wohnungseinrichtung hier in Stuttgart entstanden ist. Den Freiligraths geht es ebenso wie ihren Kindern in London soweit gut. Ernst von Eynern hat F. F.'s Kinder wieder auf seiner letzten Geschäftsreise in London besucht und F. F. darüber ausführlich Bericht erstattet.

Bemerkungen

S. 8 am oberen Rand von fremder Hand mit brauner Tinte Vermerk: "1869 Stuttgart 4 Novemb(er) F. Freiligrath"