Neujahrswünsche an August Boelling. Die Freiligraths haben die Festtage seit Weihnachten froh unter ihren Kindern in England verlebt. Wolfgang Freiligrath war aus Köln mit herübergekommen und schifft sich nun am 25. Januar in Liverpool für seine Reise nach New York ein. Percy und Otto Freiligrath sind aus Lancashire her gekommen. Die Töchter empfingen die Eltern in ihren Familienkreisen, zu dem der Tochter Louise Freiligrath-Wiens nun auch das Enkelkind Hermann gehört. F. F. war dabei zwar sehr glücklich, doch spürt er dadurch sein Alter auch sehr und wünscht sich manchmal, 30 oder 40 jahre jünger zu sein. F. F. muß Boelling entgegen seiner Absicht schon wieder um eine Geldsendung bitten, da die letzte über 500,- Taler nun doch nicht für die Kosten der Reise, die Unterstützung Wolfgangs auf seinem Amerikatrip und die beiden anderen Söhne, die sich ja noch immer nicht vollständig alleine versorgen können, ausgereicht haben. Da nun auch Ida Freiligrath noch einige Anschaffungen hier in London machen will, bittet F. F. kurzfristig um die Übersendung eines Wechsels über 100,- Taler. Danach hofft F. F. wieder auf eine Aufbeserung seiner Finanzen durch literarische Honorare, vor allem durch seine neue Gesamtwerkausgabe in der G. J. Göschen'schen Verlagshandlung. F. F. zeigt sich befriedigt über die Anzeichen für eine nahende Kriegsbeendigung, da damit endlich das Leid und die Opfer des Krieges ein Ende haben würden. Grüße an die Freunde, besonders auch Ernst von Eynern. |