nr. 547

Grunddaten

Adressat Eichmann, Theodor
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer547
Schreibdatum1873-2-17
SchreibortStuttgart
Empfangsort[Düsseldorf]
Incipit
Stuttgart, 17/2. 73. Lieber Eichmann, Du hast Recht, daß ich diesmal etwas lange geschwiegen habe, aber so geht's mir immer, wenn ich nicht gerade einen bestimmten greifbaren Gegenstand zu erörtern habe.
StandortDortmund
Institution Stadt- und Landesbibliothek

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
SignaturAtg 3287

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe13,8 x 21,7
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltunggut

Regest

Klage über F. F.'s hohe Korrespondenzlast. Allein seit Jahresbeginn hat F. F. 103 Privatbriefe erhalten. Einsames und zurückgezogenes Leben jetzt hier in Stuttgart. Dank für Theodor Eichmanns Bemühungen, durch Anzeigen den Absatz von F. F.'s zweiter Auflage seiner Gesamtausgabe zu fördern, was anscheinend auch ganz gut zu gelingen scheint. Immerhin beträgt die Auflagenhöhe, wie bei der Erstauflage auch, 3000 Exemplare. Die Gesamtausgabe steht außerdem noch in Konkurrenz zu F. F.'s Ausgabe seines Bandes 'Gedichte', dessen letzte Auflage in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung im Herbst 1871 mit ebenfalls 3000 Exemplaren auf den Markt kam, nun aber fast vollständig vergriffen ist, so daß F. F. jetzt auch Unterhandlungen mit der J. G. Cotta'schen Buchhandlung über eine illustrierte Auswahlausgabe seiner Gedichte führt. F. F. hofft, daß seine Popularität noch weiter anhält, da noch immer vieles auf F. F.'s Schultern lastet und das Leben hier sehr teuer ist. F. F. hatte allein 200,- Gulden Mietsteigerung im letzten Jahr zu verrkraften, so daß F. F. jetzt hier 850,- fl. Miete zahlt, also mehr als damals in London für sein kleines Haus in Hackney. F. F. trägt sich deshalb auch mit dem Gedanken eines erneuten Umzuges. Mitteilung von einer Erkrankung seines Sohnes, Otto Freiligrath, die dieser sich während seines Militärdienstes zugezogen hat. Wolfgang Freiligrath arbeitet weiter erfolgreich in den USA und Percy Freiligrath ist noch in Antwerpen. Die Töchter in London leben ohne größere Probleme, nur Gisberte Freiligrath in Soest ist schwerer krank.