nr. 562

Grunddaten

Adressat Merckel, Ludwig Adolph
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer562
Schreibdatum1874-5-5
SchreibortStuttgart
Empfangsort[Humfeld b. Barntrup] (?)
Incipit
Stuttgart, 5. Mai 1874. Gruß u. Handschlag zuvor, lieber alter Freund, u. Herzensdank für alle Liebe u. Treue u. Theilnahme, die Du mir, unbeirrt durch mein langes Schweigen, fort u. fort entgegenbringst!
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek
DruckeBergmann (1962), S. 188-192

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs., Edition
BestandFreiligrath-Sammlung
SignaturFrS 65

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Doppelbl., gef., 12 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe14,0 x 21,9
Papiersorteweiß-cremefarben, enge Linienprägung
Erhaltunggut

Regest

Entschuldigung für den längeren Abbruch der Korrespondenz, aber F. F. war durch den Tod seines Sohnes, Otto Freiligrath, im März 1873 sehr in Mitleidenschaft gezogen und nur noch müde und ohne Willenskraft. Danach hat F. F. liebevolle Fürsorge und Trost durch seine anderen Kinder erlebt und die Hochzeit seines Sohnes Wolfgang am 05.06.1873 in London feiern dürfen, wo er auch mit seinen Enkelkindern meist an der See den Sommer verbracht hat. Der Todesschmerz über seinen Sohn war der bisher größte für F. F. Er brach auch seit seiner Rückkehr nach Stuttgart im September 1873 wieder stark hervor. Die Kinder kümmern sich aber weiter liebevoll um die alt gewordenen Eltern. Sie sind das größte Glück im Alter. Große Sorge hat F. F. allerdings auch um seine Schwester Gisberte, die von einer zehrenden Krankheit betroffen ist und nun von ihrer Schwester, Karoline Freiligrath, in Soest gepflegt wird. Erinnerung an und Erkundigung nach mehreren alten Bekannten und Freunden aus Detmold. F. F. hat seine Stuttgarter Wohnung zum 25.07.1874 gekündigt, da die Mieten ständig steigen und ihm auch das Treppensteigen immer schwerer fällt. Die Freiligraths planen nun einen Umzug aufs Land, etwa an den Rhein oder in den Schwarzwald.