nr. 638

Grunddaten

Adressat Cotta, Johann Georg von
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer638
Schreibdatum1850-12-19
SchreibortDüsseldorf
Empfangsort[Stuttgart]
Incipit
Düsseldorf, 19. December 1850. Hochgeehrter Herr Baron, Eine lange Zeit ist vergangen, seit ich mir zuletzt die Ehre gab, an Sie zu schreiben, u. die Göttin, die mich heute veranlaßt, mein Schweigen zu brechen, ist leider nicht die Muse, sondern (wenn ein so entartetes Wesen überhaupt noch Göttin genannt werden kann) die preußische After-Themis.
StandortMarbach
Institution Deutsches Literaturarchiv
DruckeKoscyk/Obermann (1975), S. 377-380

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandCotta-Archiv
SignaturCotta Br. 34

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe22,4 x 27,8
Papiersortecremefarben-beige, fest-glatt-pergamenten
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[3 Zeitungsartikel über die Ausweisungsangelegenheit F. F.'s]

Regest

Der Ausweisungsbefehl der preußischen Polizei gegen F. F. ist jetzt in widerrechtlicher Weise auch gerichtlich bestätigt worden. F. F. kann höchstens noch etwa drei bis vier Wochen in Düsseldorf bleiben. Ein Exil in Frankreich, Belgien oder Schweiz ist für ihn aber kaum möglich. In England herrschen zu schwierige Existenzbedingungen, so daß er nun eine Übersiedlung für kommndes Frühjahr nach Amerika ins Auge gefaßt hat. F. F. hat aus Geldnöten heraus Johann Georg von Cotta bereits wiederholt das Angebot unterbreitet, das Verlagsrecht an seinen sämtlichen bei der J. G. Cotta'schen Buchhandlung erschienenen und noch erscheinenden Schriften an dieselbe per Vorkasse für die nächsten zwölf Jahre zu verkaufen. Dieses Angebot unterbreitet er nun erneut. Ansonsten befürchtet F. F. seinen baldigen und vollständigen finanziellen Ruin. Ein Vorschuß darauf wäre schon jetzt für einen Zwischenaufenthalt in England nötig und wünschenswert.