nr. 83

Grunddaten

Adressat Schwab, Gustav
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer83
Schreibdatum1836-9-30
SchreibortSoest
Empfangsort[Stuttgart]
Incipit
Verehrter Herr und Freund! Recht von Herzen freue ich mich, daß ich meinen ersten Brief nach einer so langen Pause (Ihr letztes herzliches Schreiben war vom 20. April!) mit einem warmen Glückwunsche zu einem so frohen Ereignisse, als die mir von H Gust Pfizer gemeldete Verlobung Ihres Fräulein Tochter es ist, beginnen kann, um so mehr, als ich hoffe, daß Sie in der, durch diesen Fall herbeigeführten, freudigen Stim_ung allen Sündern, mit denen Sie etwa zu rechten hatten, vergeben, u. auch mich, den saumseligen Briefschreiber, der, wenn es ihm wohl geht, seine Freunde, wenn auch nicht vergißt, aber doch nachlässig gegen sie erscheint, u. sie nur mit Briefen belästigt, wenn er am Hypochonder laborirt, nicht von der allgemeinen Amnestie ausschließen werden! -
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
Drucke(1) Buchner I, S. 168f.; (2) Brandt (1931), S. 61

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: (1) unvollst. (Anrede fehlt; Abs. 1, 1. Satz, Teilsatz in Klammer fehlt; Abs. 5 fehlt; Briefschluß: Abs. 7, 5.-6. Satz fehlen; Schlußformel; Orts- u. Datumsangabe u. 2 Nachsätze fehlen); (2) unvollst. (erg. Auszug: Abs. 7, 5.-6. Satz)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 16

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., 2 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe20,6 x 25,4
Papiersorteweiß-gelblich, fein-stumpf
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[F. F.'s Gedicht 'Bei Grabbes Tod' für das 'Morgenblatt für gebildete Stände']

Regest

Beginn der Arbeit an F. F.'s Gedichtsammlung, wobei F. F. v. a. mit frühen Gedichten nicht mehr zufrieden ist, so daß er mit einem sehr schmalen Bändchen rechnet. Rat, betreffs der Aufnahme von Übersetzungen erbeten. F. F. will Gesamtmanuskript baldmöglichst Gustav Schwab zur Beurteilung vorlegen. Übersendung von F. F.'s Gedicht 'Bei Grabbes Tod' für das 'Morgenblatt für gebildete Stände', das den Charakter dieses ungewöhnlichen Genies darstellen will. Bitte an Schwab um Mitarbeit am neuen 'Rheinischen Odeon', dessen Mitherausgeber F. F. geworden ist. Stolz über Lob Wolfgang Menzels in dessen Schrift 'Die Deutsche Literatur'. Empörung über Karl Gutzkows neues Buch mit seiner schamlosen Vorrede. F. F. zieht, wie von Schwab gewünscht, die Aufkündigung seiner Mitarbeit am 'Deutschen Musenalmanach' zurück, um den Herausgeber Adelbert von Chamisso nicht zu kränken. F. F. bleibt aber in der leidigen Sache mit dem Portrait von Heinrich Heine in seiner Meinung unverändert.