nr. 1013

Grunddaten

Adressat Wolff, Oscar Ludwig Bernhard
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1013
Schreibdatum1842-4-4
SchreibortDarmstadt
Datumsstempel1842-4-4
OrtsstempelDarmstadt
Empfangsdatum1842-4-6
EmpfangsortJena
Incipit
Darmstadt, 4. April 1842. Liebster Wolff! 'Sie kommen alle wieder!'
StandortDortmund
Institution Stadt- und Landesbibliothek
DruckeBrandt (1931), S. 104f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: unvollst. (Nur Auszug: Abs. 7, 11.-25. Satz)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
SignaturAtg 2649

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., 1 Bl. gef., 6 Sn., 5 Sn. beschr. mit brauner Tinte; S. 6 mit Adresse, 2 Poststempeln u. Siegel
Größe21,5 x 27,3
Papiersorteweiß, fein-glatt
Erhaltunggut; Bl. am linken Rand zusammengeklebt

Regest

F. F. mahnt den schon für Mai vergangenen Jahres versprochenen Beitrag von Oscar Ludwig Bernhard Wolff für sein Immermann-Gedenkbuch an, da der geduldige Verleger, Adolph Krabbe, nun nicht mehr länger warten kann. F. F. war in Darmstadt, sowohl was das 'Britannia'-Projekt als auch das 'Rheinische Jahrbuch' betrifft, vom Pech verfolgt. Erstes ging durch die Infamie der betrügerischen Verleger ein. Zweites ist einfach eingeschlafen, aber ohne Schuld des honorigen Verlegers Joseph DuMont. Alles zusammen brachte aber das Immermann-Projekt immer wieder ins Hintertreffen. Es ist F. F. aber in der Zwischenzeit zur 'Lebensfrage' und 'Ehrensache' geworden, und nicht zuletzt auch von Wolffs Beitrag hängt der erhoffte Erfolg beim Publikum sowie die Erfüllung des Verlagskontraktes ab. Glückliches Eheleben. Die zugesicherte preußische Pension sei zwar bescheiden, aber immerhin mit keinerlei Verpflichtungen verbunden und für F. F. durchaus eine Basis für seine Existenzsicherung. F. F. verdankt sie der Vermittlung Friedrich von Müllers bei Alexander von Humboldt. F. F. wird in wenigen Wochen Darmstadt wieder verlassen und sich im rheinischen Siebengebirge im Haus eines befreundeten Gutsbesitzers fürs Erste niederlassen. F. F hat in Darmstadt durchaus gute Freunde gefunden, z. B. den Liberalen Karl Buchner. Mitteilungen über F. F.'s Verhältnis zu Eduard Duller, den er leider als kleinlichen Neider, Schmeichler und mißgünstigen Denunzianten kennengelernt hat. Duller schreckte auch nicht davor zurück, Gerüchte über Schulden F. F.'s zu verbreiten, die er konfidentiell erhalten haben muß, was F. F. sogar in kurzfristige finanzielle Schwierigkeiten in Darmstadt brachte. Jetzt muß F. F. leider sogar für eine Wohltätigkeitsveranstaltung für den Kölner Dombau ein Gedicht zusammen mit Duller schreiben. Duller ist darüber hinaus vollig abhängig von seiner Frau. Er leitet das Pfennigmagazin 'Vaterland', das ob seiner Klatschgeschichten berühmt ist.