F. F war auf seiner Reise zur Wohnungssuche zunächst einige Tage in Köln und dann in Bonn gewesen und schließlich nach dem avisierten Honnef gereist. Honnef als geplanten neuen Wohnort am Rhein hat F. F. aber wieder verworfen, da er nicht F. F.'s Erwartungen sowohl hinsichtlich der Lage wie des zur Verfügung stehenden Wohnraums entsprach. Statt dessen ist er dafür nach längerer Suche auf Unkel gestoßen, welches sehr romantisch in einer reizvollen Umgebung nahe an dem durch die Rheinschifffahrt belebten Fluß liegt und auch mit zahlreichen Sommergästen einen größeren Kommunikationsschwerpunkt bildet. F. F. hat hier außerdem eine sehr reizvolle Wohnung in einem dreistöckigen Gartenhäuschen direkt am Wasser finden können, welches er bald in Gänze mieten oder kaufen möchte. Selbst für Soester Freundin, Frl. von Reuß, wäre dann hier noch Platz, und F. F. könnte als Sprachlehrer ihrer Töchter arbeiten. Man würde hier auch gut Zimmer an einzelne Herren vermieten können. F. F. zieht kommenden Montag dort ein und will die Wohnung herrichten. Spätestens Weihnachten ist er dann wieder zu Besuch in Soest. Noch keine Kontakte hier in Unkel außer zu einem jungen Bonner Studenten, von Steinäcker, dessen Eltern im Nachbarhause wohnen, und der auf einer bevorstehenden Westphalenwanderung in den nächsten Wochen auch seine Aufwartung in Soest machen wird. Überhaupt hier kaum öffentliches geselliges Leben, sondern Rückzug auf die Familien. Genugtuung über Anerkennung von Karoline Schwollmann für seinen ersten Bogen zum Buch 'Das malerische und romantische Westphalen', den Karoline auch anderen Soester Bekannten zur Beurteilung vorlegen soll. Übrigens erhält er für den Bogen vom Verlag Wilhelm Langewiesche mit 3 Friedrichsdor einen Friedrichsdor weniger als in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung zum Honorar. F. F. will sich demnächst auch wieder um die Verbesserung des Verhältnisses zu Onkel Moritz Schwollmann kümmern. Sorge um den totkranken Heinrich Jerrentrup, der lange nichts von sich hören ließ. F. F. hält Karl Gutzkows Roman 'Wally, die Zweiflerin' für ein unbedeutendes Buch, das den darum gemachten Lärm eigentlich nicht verdient. Ansonsten sei Gutzkow aber ein geistreicher Mensch, vor dem F. F. Respekt hat. Erkundigung nach dem Befinden von Jettchen Langewiesche in Soest. |