nr. 1096

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Gisbertine
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1096
Schreibdatum1870-8-3
SchreibortStuttgart
Datumsstempel1870-8-3
OrtsstempelStuttgart
Empfangsdatum1870-8-4
Empfangsort[Riedenburg b. Bregenz]
Incipit
Stuttgart, 3/8. 70. Herzlichen Dank, liebe Gisberta, für Deine beiden lieben Briefe u. die Uebersendung der Photographie.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
DruckeFreiligrath, Gisberte (1889), S. 191

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 9b, 2

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit brauner Tinte; Briefumschlag mit Adresse, 2 Poststempeln u. ausgeschn. Briefmarken
Größe14,0 x 21,9
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt; enge Linienprägung (1 mm)
Erhaltunggut

Regest

Dank für übersandte Photographie von Herrn Byr. F. F. rät in diesen unsicheren und gefährlichen Kriegszeiten Gisbertine Freiligrath, ihre Reise nach Soest nicht am Rhein entlang sondern über Bayern zu machen. Jetzt ist hier die dumpfe Schwüle der Erwartung eines größeren Zusammenstoßes Preußens mit den Franzosen spürbar, wofür F. F. für die preußischen Truppen den Beistand Gottes erfleht. F. F. hat wegen einer durchaus möglichen Flucht, bereits seine Bibliothek einlagern lassen. Sorgen um Wolfgang Freiligrath, der aus England nach Köln zurückgekehrt ist und sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet hat. Er ist aber bisher nur für eventuelle personelle Engpässe vorgemerkt worden. Viele Eltern in Deutschland sind jetzt aber in einer gleichen Situation wie die Freiligraths. Der Krieg beeinträchtigt das gesamte öffentliche Leben, sogar die Buchändlerunternehmungen. Vor dem Großen und Ganzen muß aber alles andere zurückstehen. Berthold Auerbach und Ludmilla Assing sind zur Zeit in Stuttgart.