nr. 114

Grunddaten

Adressat Schnezler, August Ferdinand Alexander
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer114
Schreibdatum1837-3-25
SchreibortSoest
Empfangsort[Mannheim]
Incipit
Soest 25 März 1837 Lieber August! Herzlichen Dank für Deinen Brief! -
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek
DruckeBuchner I, S. 241f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst; Druck: unvollst. (Anrede u. Abs. 1-2 fehlen; Abs. 3, 4.-6. Satz fehlen; Schlußformel u. Nachschrift fehlen)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFreiligrath Sammlung
SignaturFr. S 90

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Bl., 6 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe13,1 x 22,7
Papiersorteweiß-gelblich, fest-stumpf; Bl. 1 u. 2 untere Blatthälften mit Wasserzeichen: JW HATMAN (getrennt)
Erhaltunggut

Regest

F. F. muß schon wieder eine Stapel schlechtester Dichtung für das 'Rheinische Odeon' an August Schnezler zur Mitbeurteilung und Redaktion absenden. Gott sei Dank, daß sich unter diesen Umständen Ignaz Hub das letzte redaktionelle Wort ausgebeten hat und somit auch die Hauptverantwortung trägt. Gutes Angebot von Heinrich Hoff zur Ausstattung des 'Rheinischen Odeon', was wohl aber an der pekuniären Philistrosität Ignaz Hubs scheitern wird. Damit ist dem 'Odeon' aber wohl eine weitere Erfolgschance verbaut. Wenigstens 500 Käufer wären doch ein lohnendes Ziel. F. F. hat das Gesamtmanuskript des neuen Jahrgangs des 'Odeon' in der vergangen Woche von Hub erhalten, korrigiert und an Hub zurückgeschickt, wobei er zu ähnlichen Urteilen wie Schnezler gekommen ist. Insgesamt fast nur minderwertige Beiträge in dem neuen Jahrgang, diesmal zum Teil leider auch von Schnezler. F. F. ist aber nicht länger bereit, seine poetische Kritikfähigkeit von Schnezler und Hub in Frage stellen zu lassen und sich dabei auch noch von Schnezler in seinen Gedichten persifliert zu sehen. Entweder man akzeptiert ihn als vollwertigen Mitredakteur und schielt nicht nur auf seinen bekannten Namen, oder man verzichtet auf seine Mitarbeit. F. F. steigt deshalb auch ab sofort aus dem Unternehmen wieder aus. F. F. verletzt durch das ungebührliche Verhalten der Verspottung seiner Dichtungsnmanier durch Schnezler. F. F.'s literarische Kritik richtet sich weniger nach ästhetischen Regeln als nach Gefühl. F. F. ist immer für Offenheit und hofft deshalb, auch seine freundschaftliche Beziehung zu Schnezler fortsetzen zu können.