nr. 130

Grunddaten

Adressat Radowitz, Joseph Maria von
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer130
Schreibdatum1842-3-11
SchreibortDarmstadt
Empfangsort[Frankfurt/M.] (?)
Incipit
Hochverehrter Herr Obrist! Der Gnadenbeweis, dessen ich mich in diesen Tagen von Sr. Majestät dem Könige zu erfreuen hatte, zeigte mir, nicht minder wie ein jüngst empfangener Brief der Frau Prinzessin Wilhelm Kön. Hoheit, daß Ew. Hochwohlgeboren meiner in Berlin wohlwollend gedacht haben, und daß meine Befürchtung, Sie hätten meinen letzten, kurz vor Ihrer Abreise geschriebenen Brief an Sie vielleicht mißverstanden, ungegründet war.
Letzter NachweisOriginal in: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin; vgl. Houben (1930), S. 258
DruckeHouben (1930), S. 255f.

Art- und Formuntersatz

Dokumentform[O-Hs.]
Vollständigkeitvollst. (?)
ÜberlieferungsformEdition

Ergänzungskommentar

Beilagen[Exemplar der 4. Auflage von F. F.'s Band 'Gedichte'; Gedicht F. F.'s 'Auch eine Rheinsage']

Regest

Dank für die Unterstützungsbemühungen Josef Maria von Radowitz für die jetzt gewährte Ehrenpension des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., die F. F. endlich in die Lage versetzt, sich eine sichere Existenzbasis aufzubauen, was er mit würdigen Schöpfungen im Sinne des Königs danken will. Geschenk seines Buches 'Gedichte' (4. Aufl.) und eines scherzhaften Gedichtes ('Auch eine Rheinsage), womit er sich gegen die Vorwürfe ob seiner bisherigen exotischen Dichtungsmanier zur Wehr setzen will. F. F. ist zur Zeit mit der suche nach einer treffenden Antwort auf Georg Herweghs jüngstes Gedicht gegen ihn in seine überparteilichen poetischen Haltung beschäftigt, was ihm sehr wichtig ist. Tiefe Verletzung über die Presseangriffe auf F. F. wegen des durchgesickerten Gerüchts über die königliche Ehrenpension, woran er aber völlig unschuldig ist. F. F. will den preußischen König, um die Zusage bitten, seinen im nächsten Jahr erscheinen sollenden neuen Gedichtband dem König widmen zu dürfen. Im Sommer plan F. F. einen Rückzug an den Rhein, um ungestört dichten zu können. Erkundigung nach dem ebenfalls am preußischen Hof für eine Unterstützung eingereichten Projekts einer Handelsakademie mit Karl Noback, bei dem ihm aber eine weitere Verzögerung jetzt ganz lieb wäre, um sich ungehindert seiner Muse hingeben zu können.