F. F. bedankt sich für die gewünschte Zusendung der Bildnisse seiner Eltern. Die Rückkehr nach Deutschland mit seiner Familie wird für Anfang Mai angekündigt, da das deutsches Volk nun die Amnestie erkämpft hat. Freude auf das Wiedersehen mit der Familie und Versicherung der Liebe und des Vertrauens zur Mutter und seinen Schwestern. F. F. will sich entweder in Köln, Mainz, Frankfurt/M. oder Mannheim niederlassen und bittet sodann um einen alsbaldigen Besuch der Schwestern bei ihm, wenn möglich auch mit der Mutter. F. F. hat durch die Revolutionsereignisse, die ihn jetzt täglich in Atem halten und innerlich aufwühlen, auch seine eigentlich schon fixen Pläne zur Übersiedlung nach Boston wieder aufgegeben, die schon im Mai stattfinden sollte und wofür er gewichtige und unabweisbare Gründe hatte und die auch schon durch seine amerikanischen Freunde, namentlich Henry Wadsworth Longfellow, bereits vorbereitet war. Nun aber kommt es zur Rückkehr nach Deutschland, um aktiv an der Revolution teilzuhaben, die noch nicht beendet ist, da es noch immer um die Sicherung und den Ausbau der neuen Rechte für das Volk geht, das nie wieder von einem Tyrannen unterdrückt werden soll. Dafür will F. F. seine geistigen Waffen einsetzen, aber auch wo nötig den bewaffneten Kampf suchen. Die Berliner Ereignisse im März waren kein Mißverständnis, wie Karoline meint, sondern ein planvolles Vorgehen des preußischen Königs. Damit hat er aber nun endgültig seine Legitimation zur Herrschaft verloren und keine Zukunft mehr. F. F. erwartet noch weitere große Veränderungen zum Wohle des deutschen Vaterlandes. Die Revolution ist nun zum Gesetz geworden und jeder, der es mit dem Volk und der Meschheit gut meint, jubelt über das von der Revolution Errungene. Alles, was F. F. in den letzten Jahren gefordert hat, ist jetzt Realität geworden. Sein 'Glaubensbekenntniß' und sein Band 'Ca ira!' haben das alles prophezeit, waren also weniger politische Agitations- als prophetische Gedichte, so daß sich nun auch die früheren Vorwürfe an ihn, er habe mit seinen Gedichten Abscheuliches getan, als haltlos erwiesen haben. F. F. empfindet zwar eine kleine Genugtuung darüber, nimmt es aber seiner Mutter und den Schwestern nicht übel, die Entwicklung der Zeitverhältnisse und F. F.'s Beteiligung daran falsch eingeschätzt zu haben. In solchen Umbruchszeiten kommen natürlich Handel und Gewerbe stärker unter die Räder. So bedauert er auch, daß sein früherer Firmenchef in Amsterdam, Jacob Sigrist, in Konkurs gegangen ist, aber auf alles könne die Geschichte in Phasen großer Umbrüche eben keine Rücksicht nehmen. Man spürt jetzt sozusagen den alles reinigenden und hinwegspülenden Atem Gottes über die faul und verdorben gewordenen Welt wehen, auch wenn die gegenwärtigen Geschlechter dabei den Preis für die zukünftigen zu zahlen haben. Gegenwärtig erlebt man einen der erhabensten Wendepunkte im Geschick der Völker überhaupt. |