nr. 1659

Grunddaten

Adressat Meyer, Julius
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1659
Schreibdatum1848-8-21
SchreibortDüsseldorf
Empfangsort[Gut Astrup b. Osnabrück] (?)
Incipit
Lieber Meyer, beiliegend die noch gewünschten 200 Exemplare.
StandortOsnabrück
Institution Niedersächsisches Staatsarchiv
Drucke(1) Koszyk (1968), S. 360f.; (2) Koszyk/Obermann (1975); S. 200f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: (1) vollst.; (2) vollst. (Orts- u. Datumsangabe am Ende des Briefes)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandDep. 32b, Gut Astrup
SignaturXXVI, Nr 492

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe13,3 x 21,1
Papiersortehellblau, fest-glatt-pergamenten; S. 1 unten rechts Papierprägezeichen: rechteckig, mit umrahmender Verzierung u. Inschrift: BATH
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[200 Exemplare des Flugblattdruckes von F. F.'s Gedicht 'Die Todten an die Lebenden']

Regest

Übersendung von gewünschten weiteren 200 Exemplaren des Separatdrucks von F. F.'s Gedicht 'Die Todten an die Lebenden'. Da F. F. die Sendung nicht frankiert hat, berechnet er Julius Mayer nur 6,- Taler dafür. F. F. freut sich, daß das Gedicht so gut bei Julius Meyer geht. Hier traut sich F. F. nur noch bewaffnet auf die Straße, da das Militär gedroht hat, ihn bei erster Gelegenheit aus dem Weg zu schaffen. Nach den hiesigen Soldatenexzessen am 14. August sind bisher drei Soldaten und ein Bürger als Opfer zu beklagen, wodurch eine dumpfe und gereizte Stimmung entstanden ist. Beim Besuch Friedrich Wilhelm IV. am gleichen Tage in Düsseldorf ist der König nicht nur beschimpft, sondern sogar mit Pferdemist beworfen worden. Der Demokratenkongreß in Köln ist ohne große Ergebnisse geblieben. Berictenswert davon scheint lediglich die Tatsache, daß die Gruppe um die 'Neue Rheinische Zeitung' am Abend fast wegen Gottfried Kinkel in eine Schlägerei verwickelt worden wäre. Die Revolution befindet sich augenblicklich in einer enttäuschenden, F. F. regelrecht anwidernden Phase, so daß er den Schritt, sein Exil in England verlassen zu haben, schon zu bereuen anfängt, zumal die hiesige Bourgeoisie vor allem nach der Veröffentlichung seines Gedichts 'Die Todten an die Lebenden' ihm keine Chance einer Anstellung mehr einzuräumen scheint. F. F. will noch bis zum kommenden Frühjahr abwarten und dann entscheiden, ob er Deutschland wieder verläßt.