nr. 1666

Grunddaten

Adressat Mühl, Gustav
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer1666
Schreibdatum1846-4-4
SchreibortZürich
Empfangsort[Straßburg]
Incipit
Zürich, 4. April 1846. Vergieb mir, lieber Mühl, daß ich Deinen freundlichen Novemberbrief so lange unbeantwortet ließ.
Letzter NachweisO-Hs. in Besitz von Frau Lehfeldt, Berlin (Tochter Gustav Mühls), siehe Hinweis in: Fittbogen (1926), S. 120
DruckeFittbogen (1926), S. 142-144

Art- und Formuntersatz

Dokumentform[O-Hs.]
Vollständigkeitvollst. (?)
ÜberlieferungsformEdition

Regest

Die Briefschuld F. F.'s seit vorigem November wird von ihm vor allem mit den Erkrankungen seiner Frau und seiner Schwägerin begründet. Für den geplanten Berlinaufenthalt Gustav Mühls kann F. F. ihm leider keine Empfehlungschreiben mitgeben, da seine Kontakte dorthin sehr locker geworden sind. F. F. empfiehlt Mühl aber Besuche bei folgenden Bekannten: Karl Bölsche in Mainz, Karl Buchner in Darmstadt, Hermann Ebner in Frankfurt/M., Heinrich König in Fulda, Museumskustos Christian Theodor Musculus in Weimar, Berthold Auerbach in Leipzig, Franz Kugler, Wilhelm Häring, Eduard Hitzig, Karl August Varnhagen von Ense, Christian Matzerath und der Graubündener Theologiestudent Martin Klotz alle in Berlin. Auch ein Besuch bei dem Dichter Karl Beck wird angeraten, dem F. F. viel zu verdanken hat. Desgleichen wird noch Ferdinand Röse, ein Brieffreund F. F.'s, empfohlen, der Mühl auch mit Emanuel Geibel bekannt machen könnte. Mitteilung, daß Georg Fein jetzt in Wien ist. Von F. F. sind jetzt eine Neubearbeitung seiner Übersetzungen von Victor Hugo und eine neue Auflage seiner 'Gedichte' erschienen. Eine Anthologie mit Übersetzungen englischer Gedichte befindet sich in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung gerade im Druck. Mit neuen eigenen Dichtungen hält F. F. aber vorerst noch etwas hinter dem Berg. Für Oktober wird die Geburt eines zweiten Kindes angekündigt. Marie Melos ist als Kinderfrau zurück nach Schlesien gegangen. Immer wieder neue Gerüchte über F. F. ('Grünspangeschichte'). F. F.'s Gedicht 'Leipzigs Todten!' ist in einem Flugblattdruck in 20000 Exemplaren erschienen und auch verkauft bzw. konfisziert worden. Bericht über einen hier kürzlich ausgetragene, bitterböse philosophische Auseinandersetzung zwischen Karl Heinzen und Arnold Ruge auf der einen und Wilhelm Schulz und Adolph Ludwig Follen auf der anderen Seite über die Existenz Gottes.