F. F. hat sich mit seinem neuen Gedicht in den letzten Januartagen, 'Eine Rheinsage', dessen ursprüngliche Konzeption und erste beiden Strophen aber schon von 1839 stammen, auf das ureigene poetische Feld der Adelheid von Stolterfoth begeben. Im Gedicht werden eigene Erinnerungen F. F.'s aus seiner Unkeler Zeit festgehalten. Zur Veröffentlichung hat es F. F. bereits an das 'Morgenblatt für gebildete Leser' gesandt. F. F. will den von Stolterfoth'schen Vorschlag, doch bei Friedrich Wilhelm IV. um eine Dedikation des 'Rolands-Albums' nachzusuchen, vorläufig noch zurückstellen, da er erst die Entscheidung über seine und Karl Nobacks Eingabe betreffs der Gründung einer Handelsschule in Berlin abwarten möchte. Spätestens im Herbst will F. F., wenn bis dahin noch keine Entscheidung getroffen ist, beim König auf dessen Rheinreise um eine Audienz nachsuchen und insgesamt in seiner Sache um eine Stellung oder Ähnliches bitten. Vielleicht kann er ja Kastellan auf Burg Stolzenfels werden. Dank F. F.'s auch für die von Stolterfoth'sche Intervention in Bezug auf F. F. bei der Prinzessin Marianne von Preußen. Doch erwartet F. F. eigentlich kaum Hilfe von preußischer Seite. Ihm wäre eine Anstellung als Bibliothekar in Wiesbaden lieber, was die von Stolterfoth ja ebenfalls für ihn zu arrangieren sucht. Nicht zuletzt deshalb, weil er da auch an Rhein zurück kehren könnte. F. F. mit dem Plan, wenigstens den kommenden Sommer wieder am Rhein zuzubringen, da er sich in der katholischen Residenz Darmstadt nie so recht heimisch gefühlt hat. Unkel wäre schön, aber da er dort zu sehr mit zudringlichen Besuchen rechnen muß, möchte er lieber an einen ruhigeren Ort, wo er ungestört arbeiten kann. Vielleicht läßt er sich mit Hilfe von Karl Krah irgendwo im Brohltal nieder. F. F. kündigt bei seinem Umzug an den Rhein auch einen Besuch bei der von Stolterfoth in Geisenheim mit seiner jungen Frau an, die immer noch etwas unter einer in Rußland zugezogenen Nervenkrankheit leidet. Lob für die neuesten Gedichte der von Stolterfoth, wobei sie nicht zu sehr unter anderem auf die Meinung des längst 'toten' Kritikers Wolfgang Menzel hören sollte. Hinweis auf eine positive Besprechung des von Stolterfoth'schen Werkes 'Alfred' durch Gustav Schwab in den 'Heidelberger Jahrbüchern'. Levin Schücking arbeitet jetzt an zwei Romanen gleichzeitig. Franz Dingelstedt ist zur Zeit als Korrespondent für die 'Augsburger Allgemeine Zeitung' in Paris. Hoffentlich kann er bald auch noch seine, den eigenen Charakter störende Eitelkeit und sein literarisches Stutzertum ablegen. Bericht über die augenblicklichen Hofmaleraufträge des Portraitmalers Julius Schramm, der bald nach Wiesbaden kommt, so daß es schön wäre, er würde auch die von Stolterfoth malen können. |