nr. 2101

Grunddaten

Adressat Stolterfoth, Adelheid von
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2101
Schreibdatum1843-3-22
SchreibortSt. Goar
Empfangsort[Geisenheim] (?)
Incipit
St. Goar, 22. Mrz. 1843. Liebe verehrte Freundin! Es ist uns wahrhaft schmerzlich, Sie fort u. fort in so hohem Grade leidend zu wissen, u. Ihnen unsere Theilnahme nur durch Briefe an den Tag legen zu können.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 17d

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn., 2 3/4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte; S. 4 mit Adresse, 2 Poststempeln u. Siegel
Größe13,8 x 21,6
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Übersetzung F. F.'s eines Gedichts von William Cullen Bryant]

Regest

F. F. teilt Adelheid von Stolterfoth im Vertrauen seine Ablösung von dem Berliner Handelsakademieprojekt im November 1842 mit. Nachdem F. F. schon länger gespürt hatte, daß eine solche Tätigkeit, die doch nichts weiter als ein Geschäft und eine Finanzspekulation zu werden drohte, nichts für ihn sei, der eine gesicherte dauerhafte Anstellung suchte. Die von der preußischen Regierung gestellten Bedingungen haben ihn rasch zum Absprung gebracht, so daß heute Karl Noback die Schule alleine führt. Es wurde keine Garantie für Schülerzuweisungen seitens des Staates gewährt, wohl aber ein hohes Finanzdarlehen von 22000,- Talern, statt der gewünschten 4000,- Taler. Das war F. F. ein viel zu großes Risiko. Seinen Absprung hat er durch Herrn Joseph Maria von Radowitz dem König in ein rechtes Licht rücken lassen. F. F. ist weiter den Angriffen der Hegelianer, besonders von seiten der 'Rheinischen Zeitung' ausgesetzt, die sein Gedicht gegen Georg Herwegh, 'Ein Brief', nicht mehr nur aus Haß, Bosheit, Servilismus und Neid geboren sehen, sondern jüngst sogar aus 'trüber Beschränktheit'. F. F. will sich aber auf diese Auseinandersetzung nicht weiter einlassen. Übersendung einer eigenen Übersetzung eines Gedichts des seiner Meinung nach führenden Gegenwartslyrikers Amerikas, William Cullen Bryant.