Gestern hat F. F. über den Kanzler Friedrich von Müller aus Weimar die Nachricht erhalten, daß F. F. durch die Vermittlung Alexander von Humboldts eine Pension von 300,- Talern jährlich ohne weitere Verpflichtungen von Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ausgesetzt bekommen hat. Auch wurde von preußischer Staatsseite der Eindruck vermittelt, daß man sich Hoffnungen auf die beantragte Unterstützung eines geplanten Handelsakademieprojektes in Berlin machen könnte. Die Pension sei zwar nicht hoch, könne F. F. aber doch einige Sicherheit vermitteln. F. F. glaubt, daß auch Prinzessin Marianne von Preußen in dieser Sache günstigen Einfluß ausgeübt haben wird und dankt Adelheid von Stolterfoth diesbezüglich für ihre Vermittlungsdienste. F. F. ist aber trotzdem weiter stark an der Bibliothekarsstelle am Wiesbadener Hof interessiert, da er gerne am Rhein bleiben möchte und ihm eine solche Tätigkeit auch lieber wäre als das weiter ungewisse Handelsakademieprojekt mit Karl Noback. Dank für die auch F. F. lobenden Korrespondenzen der Stolterfoth für August Lewalds 'Europa'. F. F. mit Vorfreude auf seinen Umzug an den Rhein, der wahrscheinlich in der 2. Hälfte des April stattfinden wird, wobei das Brohltal über die Vermittlung durch Karl Krah immer noch F. F.'s Favorit ist. Dann will er auch eine gemeinsame Reise mit der Stolterfoth nach Lorch unternehmen. Rücksendung der Lieder der von Stolterfoth, von denen F. F. hofft, daß sie bald erscheinen können. Hoffnung auch auf baldige 2. Auflage ihrer 'Sagen und Lieder'. Ankündigung, daß Maler Julius Schramm die von Stolterfoth für sein Album literarischer und artistischer Notabilitäten porträtieren will. F. F. schlägt vor, diese Zeichnung als Stahlstich einer ihrer Werke voranzustellen und empfiehlt ihr zur Ausführung dazu den Weimarer Stahlstecher Carl August Schwerdgeburth, der auch F. F.'s Bild von Schramm als Titelstich für die 4. Auflage seiner 'Gedichte' gestochen hat. F. F. will Friedrich Wilhelm IV. um die Erlaubnis zur Widmung seiner neuen Gedichtsammlung bitten. Wieder öffentliche Auseinandersetzung um F. F.'s Rheinlöwen-Gedicht, daß von den Hegelingen stark angegriffen wurde, obwohl er gerade den dargestellten Kampf zwischen Bürgertum und Geistlichkeit für poetisch hält. |