nr. 268

Grunddaten

Adressat Buchner, Karl
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer268
Schreibdatum1842-12-22
SchreibortSt. Goar
Empfangsort[Darmstadt]
Incipit
St. Goar, 22. Dez. 1842. Lieber, theurer Freund! Kaum bin ich im Stande Ihnen zu sagen, wie sehr Ihr letzter wahrhaft freundschaftlicher Brief mir zum Herzen gesprochen hat.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
Drucke(1) Buchner II, S. 40-43; (2) Heichen I (1907), S. 97f.; (3) Gunnemann (1960), S. 21

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: (1) unvollst. (Abs. 2 fehlt, Übergang zu Abs. 3 verändert; Abs. 5, 3. Satz fehlt; Abs. 6, 2 letzten Sätze fehlen; Abs. 7, letzten 3 Sätze fehlen; 1. u. 2. sowie 5. u. 6. Sonett fehlen; Briefschluß: Abs 9-12 und Schlußformel fehlen);
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 13c

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Bl., gef., 12 Sn., 11 3/4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe13,4 x 22,0
Papiersortegrau-bläulich, fein-glatt
Erhaltunggut

Regest

F. F. überwiegend mit Übersetzungen aus dem Englischen in letzter Zeit, vor allem von Gedichten Alfred Tennysons und Felicia Hemans. Die 5. Auflage des Bandes 'Gedichte' ist erschienen und die 6. Auflage ist in Vorbereitung. Eine weitere Gedichtsammlung und ein Band mit Hemans-Übersetzungen sollen schon im kommenden Frühjahr erscheinen, was auch eine finanzielle Absicherung bringen könnte. Kritik an Georg Herweghs gescheiterter Deutschlandreise mit dem Eklat seines Briefes an preußischen König. Herwegh ist nach F. F.'s Meinung nun wohl am Ende. Ein neues Sonett von Herwegh über Cornelius in der 'Rheinischen Zeitung' grenzt an Blasphemie und wird von F. F. rundweg abgelehnt. Insgesamt sei jetzt eine Verrohung der Kunst feststellbar. Buchner soll aufpassen, daß er mit den sogenannten Freiheitsaposteln nicht zu sehr in Berührung kommt durch seine Veröffentlichungen in deren Organen. F. F. hat sechs Scherzsonette auf Louise von Gall für Karl Buchner zur Kenntnis aufgeschrieben, zu denen Karl Heuberger auch noch einige hinzusteuern will. Landrat Heuberger wird von F. F. trotz seines übertriebenen Preußentums als einangenehmer Mensch beschrieben. Eine Ordensverleihung an ihn scheint ihn sogar von seiner unbändigen Leidenschaft zu Louise von Gall etwas geheilt zu haben. F. F. wünscht von Buchner Informationen über etwaige Kritiken seines Immermann-Gedenkbuches, etwa von Ludolf Wienbarg. Nach Aussage von Hermann Ebner, habe Gutzkow eine erhaltene niederträchtige Kritik zerrissen.

Bemerkungen

S. 1 links oben von fremder Hand (wahrscheinlich Karl Buchner): beantwortet d 31/31 Dez. 42.