nr. 273

Grunddaten

Adressat Buchner, Karl
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer273
Schreibdatum1843-2-[4-5]
Schreibort[St. Goar]
Datumsstempel1843-2-5
OrtsstempelSt. Goar
Empfangsdatum1843-2-6
EmpfangsortDarmstadt
Incipit
Lieber Freund! So eben wollte ich mich hinsetzen, Ihnen auf Ihren Brief vom 27. v. M. zu antworten u. Ihnen aus vollem Herzen meinen wärmsten Dank für Ihren wahrhaft freundschaftlichen Artikel im Vaterlande auszusprechen, als mir der Vogel Greif (so heißt nämlich unser Postbote) Ihren lieben Brief von vorgestern überreichte.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv
DruckeBuchner II, S. 48-50

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Druck: unvollst. (Anrede fehlt; Abs. 1, 1. Satz, 2. Teilsatz u. zwei Worte vor letztem Wort fehlen; 2. Satz mit Umformulierung; 3. Satz fehlt; Abs. 2-4 fehlen; Abs. 5, 1. Satz fehlt; Abs. 6, 1.-2. u. 4. Satz, 1. Teilsatz fehlt; Abs. 7-10 feh
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/VI, 13d

Zeugenbeschreibung

Umfang3 Bl., 2 Bl. gef., 10 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte; Briefumschlag mit Adresse, Poststempel u. Siegel
Größe13,3 x 21,9
Papiersorteweiß-grau, fein-glatt
Erhaltunggut

Regest

Dank F. F.'s für Karl Buchners Artikel in der Darmstädter Zeitschrift 'Vaterland' über F. F. und in Sonderheit zu seiner Position im Streit mit Georg Herwegh. F. F. will alles versuchen, um den Artikel von dem etwas ängstlichen Joseph DuMont in der 'Kölnischen Zeitung' nachdrucken zu lassen, da andere Blätter noch viel serviler sind, und Buchner und F. F. dort eigentlich nicht ihre Stimme erheben wollen. Der Artikel soll aber unbedingt einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich werden. Die Stimmung in der öffentlicher Meinung nach seinem Gedicht 'Ein Brief' gegen Herwegh eindeutig kontra F. F. Die große Masse ist eben ohne wirklich wahres Urteilsvermögen. Immer wieder kommen neue Angriffe, so jüngst z. B. von Hermann Püttmann wegen angeblichen Mystizismus in F. F.'s Gedicht 'Ein Flecken am Rheine'. Dabei ist es übrigens dasselbe Gedicht, was Ludolf Wienbarg seinerseits nun wieder recht gelobt hat. Man sollte Dichter aber nicht nach einzelnen Gedichten, sondern höchstens nach ganzen Gedichtbänden beurteilen. F. F. will ein neues Gedicht, 'Kindermärchen', nach den Gebrüdern Grimm an das 'Morgenblatt für gebildete Leser' geben. Sehnsucht nach gemeinsamer Fröhlichkeit mit Buchner. Lob für Buchners Gedicht 'Nach Leipzig'. Neue Arbeiten jetzt auch von Louise von Gall und baldiger Besuch von Adelheid von Stolterfoth in Darmstadt, die Buchner zu sehen wünschte. F. F. ist recht deprimiert über das Verbot der 'Rheinischen Zeitung' als Ausdruck einer betrübten, traurigen Zeit.