nr. 278

Grunddaten

Adressat Felsing, Jakob
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer278
Schreibdatum1843-2-28
SchreibortSt. Goar
Empfangsort[Darmstadt]
Incipit
St. Goar, 28. Febr. 1843. Lieber Felsing! Dein freundlicher Brief hat mir wie meiner Frau gar große Freude gemacht, u. ich würde denselben gewiß schon eher beantwortet haben, wenn der seit seinem Empfang verflossene Monat durch literarische Händel, eine Reise nach Köln u. einige dringende Arbeiten mir nicht wirklich wie Wasser zwischen den Fingern ver- u. zerflossen wäre!
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek
Drucke(1) Osten (1879), S. 166; (2) Buchner II, S. 55-58; (3) Heichen I (1907), S. 101f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: volst.; Drucke: (1) unvollst: (Nur Auszüge aus Abs. 1, 2, 5 u. 6); (2) unvollst. (Anrede fehlt; Abs. 3, 3. Satz, 4. Teilsatz Textveränderung; 4. Satz, 4. Teilsatz Textveränderungen; 5. Satz, 2. Teilsatz fehlt; 6.-11. Satz fehlen; Abs. 7, 1. Satz, 2.
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandFreiligrath Sammlung
SignaturFr. S 19

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn., 6 3/4 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe13,7 x 21,7
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt
Erhaltunggut; leichte Einrißspuren an den Falzen

Regest

Versicherung der Freundschaft zu Jakob Felsing. F. F. war leider im letzten Monat durch literarische Händel und Arbeit sowie eine Reise nach Köln weitgehend absorbiert. Lob für den Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer. Verständnis für die klare und feste aristokratische Gesinnung, wie sie z. B. Oberst Joseph Maria von Radowitz verkörpert, den F. F. als außerordentlichen Menschen schätzen gelernt hat, wenn F. F. selbst auch ganz anderer Haltung ist. Auch Louise von Gall zeigt große Begeisterung für die Person von von Radowitz. F. F. ist gespannt, wie sich das Verhältnis zwischen den eigentlich sehr ungleichen Charakteren der von Gall und Levin Schücking in Zukunft entwickeln wird, an dessen Zustandekommen F. F. keinen geringen Anteil hat. Einladung an Felsing zu einem Familienbesuch für den Sommer. F. F.'s Schwägerin wird nach der Genesung Ida Freiligraths von ihrem schweren Nervenleiden im Mai zu den Freiligraths ziehen. Sonst ruhiges Leben hier. Richter in seinem Literaturstreit mit den Radikalen wird erst die Nachwelt sein können. F. F. ohne Furcht davor, die Wahrheit zu sagen. F. F. jetzt wieder mit viel Dichtungsarbeit, besonders Übersetzungen. Übersendung von fünf Talern für den Kunstverein und 15 Silbergroschen für das Dom-Transparent. Erkundigung nach den künstlerischen Arbeiten Felsings.