nr. 2828

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Klara Wilhelmine
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2828
Schreibdatum1844-1-9
SchreibortSt. Goar
Empfangsort[Soest]
Incipit
St. Goar, 9. Jan. 44. Theure, gute Mutter! Du erlaubst mir doch, daß am 11. Januar wieder einige Zeilen von mir in Deine Hände kom_en, u. Dir innig u. herzlich u. ganz mit der alten, unveränderten Liebe zu Deinem Geburtstage Glück wünschen?
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 3a, 3

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe13,5 x 21,2
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt-pergamenten
Erhaltunggut

Regest

Liebesbeteuernde Geburtstagsglückwünsche an die Stiefmutter. F. F. lebt jetzt hier im Winter sehr auf das Häusliche zurückgezogen und muß erkennen, wie sein früheres geräuschvolles Leben doch eigentlich nicht seinem Charakter entsprochen hat und er sich nicht genügend gegen die äußeren Einflüsse zur Ausschweifung zur Wehr gesetzt hat, was aber seiner Unerfahrenheit zugute gerechnet werden muß. F. F. ist nun so weit gefestigt, daß er die alten Fehler aus Leichtsinn und Wildheit heraus nicht mehr machen wird. F. F. war in der letzten Zeit literarisch sehr produktiv und ist mit seinen Übersetzungen von Gedichten Felicia Hemans für die J. G. Cotta'sche Buchhandlung eben so gut vorangekommen, wie mit dem Schaffen eigener Gedichte, von denen einiges in der 'Kölnischen Zeitung' erscheinen sollte, aber vom dortigen Zensor gestrichen wurde, so daß F. F. in dieser Angelegenheit das Oberzensurgericht angerufen hat. Familienleid bei Karl Schlickum durch den plötzlichen Tod seiner Schwester im Wochenbett am Tag der Goldenen Hochzeit seiner Eltern. F. F. mit großer Sehnsucht nach der Familie.