nr. 2862

Grunddaten

Adressat Merckel, Ludwig Adolph
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2862
Schreibdatum1828-8-4
SchreibortSoest
Empfangsort[Detmold]
Incipit
Soest 4 Aug. 1828 am Tage nach unsres Königs Geburtstage. Lieber Ludwig! Wohl noch nie hat ein Brief weicher u. sanfter eine Reise gemacht, als der, welchen ich jetzt gehen lasse (d. L. Brief), denn er macht die 8 Meilen von S. nach Detm. in der weichen Umhüllung einiger Paar wollener Strümpfe, die Dein Nachbar, der Weisenvater Adolph Menke, meinem Alten wie der Zu zuschickte, doch den Vorrath der wollenen Fabrikate im Weisenhause zu D. nach den obenerwähnten Proben, an hiesige Kaufleute abzusetzen, was jedoch aus mehreren Gründen nicht anging, weshalb die Proben denn heute mit der Fahrpost wieder abtrollen, u. diesen Brief in ihre wärmenden Arme aufnehmen müssen, was dem alten Jungen gewiß bei diesem nassen, kalten, windigen Spielsommer recht gut thun wird.
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFreiligrath Sammlung
SignaturFr. S. 42

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe19,6 x 23,9
Papiersorteweiß-gelblich, fest-rauh-gerippt; Blattmitte mit Wasserzeichen: Rundes Ornamentmotiv
Erhaltunggut; leichte Einrissean den Rändern

Regest

F. F. erkundigt sich nach einem Detmolder Freund, der ihn eingeladen hatte sowie der Verbindung Ludwig Merckels zu einem Lemgoer Studenten. F. F. hat von seiem Vater erfahren, daß Merckels Vater, Johann Friedrich Merckel, erkrankt war und alle hier hoffen nun, daß er sich wieder erholt hat. F. F. hat nichts anderes erwartet, als die Nachricht, daß Merckel nach dem Gymnasium zum Studium gehen wird, nachdem sich beide doch früher in Detmold vorgenommen hatten, einmal Sprachen zu studieren. Dadurch wird es nun aber unausweichlich sein, daß beider Lebenswege so weit auseinandergehen, daß sie ihre Freundschaft wohl nicht werden fortsetzen können. Trotz allem aber Hoffnung darauf, daß ihre Beziehung auch bei einer weiten räumlichen Trennung fortbestehen möge.