nr. 2880

Grunddaten

Adressat [Neumann, Hermann Kunibert] (?)
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2880
Schreibdatum1837-[6-7]-[3-28]
SchreibortBarmen
Empfangsort[Wesel]
Incipit
Barmen 1837. Und es war im Jahre des Herrn 1837, sonntags den 25 Juni, Morgens 6 Uhr, da zog bestaubten Fußes von Velbert her ein Wandersmann in Werden ein. -
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandGrabbe Archiv
SignaturGA Ms 419

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte
Größe22,8 x 27,2
Papiersorteweiß-grau, fest-stumpf; S. 3/4 quer am äußeren Rand Wasserzeichen: JW HTMAN
Erhaltunggut

Regest

F. F. hat Hermann Neumann auf einer Wanderung nach Verden vor einer Woche besuchen wollen, doch war dieser schon am 1. Mai nach Wesel zurückgekehrt. F. F. kommt vor lauter Arbeit auf dem Kontor und unter Mahnungen von Redakteuren um Gedichte sowie von den Verlegern um Manuskripte kaum noch zum Dichten und fühlt sich deshalb unglücklich. F. F. freut sich schon auf das von Neumann angekündigte Elfendrama, das er bei einem gemeinsamen Besuch der Düsseldorfer Kunstausstellung von Neumann zu bekommen hofft. F. F. rät Neumann, sich in seinen Dichtungen von einer gewissen Breite zu hüten, die F. F. in Neumanns bisherigen Dichtungen festgestellt zu haben glaubt, da sie dem Publikum die Lektüre verleiden könnte. Gedrängt, schlagend, kurz, dies sei wohl immer noch die Hauptsache in der Dichtung. F. F. rät zur Romanze und zur Ballade anstatt zur längeren epischen Gattung, für die dem Publikum heute die Geduld fehle. Eduard Duller aus Darmstadt wird jetzt im Verlag von Carl Georg Schreiner in Düsseldorf Christian Dietrich Grabbes 'Hermannsschlacht' zusammen mit einer biographisch-kritischen Einleitung herausgeben. Grabbes Witwe, Louise Christiane Grabbe, hatte erst F. F. darum gebeten. Er habe aber, da er nichts weiter als Verse-Schmieden könne, die Sache an Duller vermittelt, was wohl sowohl im Sinne von Frau Grabbe als auch des Publikums sein dürfte.