nr. 2938

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Klara Wilhelmine
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2938
Schreibdatum1848-8-21
SchreibortDüsseldorf
Empfangsort[Soest]
Incipit
Düsseldorf, 21. Aug. 1848. Liebe, theure Mutter! Deinen Brief vom 10. Aug. habe ich schon vor länger als acht Tagen in einem Schreiben von 3 Bogen beantwortet, u. Dir damals nicht nur das Euch anstößige Gedicht mildernd zu erklären, sondern auch Dir zu beweisen versucht, wie unfreundlich u. ungerecht es mir schien, daß deßwegen der längst verhießene Besuch der Schwestern rückgängig gemacht werden solle.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 4a, 2

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., 1 Bl. gef., 6 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe13,4 x 21,2
Papiersortegrau-blau, fein-glatt-pergamenten; S. 1 oben rechts Papierprägezeichen: rechteckig, verziert mit Inschrift: BATH
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beischluss zuBrief von F. F. an Karoline Freiligrath v. 22.08.1848

Regest

F. F. kann nicht verstehen, warum Ihm die Stiefmutter trotz seiner Erklärungsversuche zu seiem Gedicht 'Die Todten an die Lebenden' und seiner politischen Haltung in seinem Brief vom 12. August immer noch eine Besuchsreise seiner Schwestern zu ihm erweigert, obwohl zumindest Gisbertine Freiligrath eine solche gern machen würde. Die Schwestern haben den erwähnten Brief an die Mutter geöffnet und ihr dann vorenthalten und F. F. zu einen neuen, weniger vorwurfsvollen an die Mutter aufgefordert, was F. F. aber ablehnt, da er sich im Sinne Karoline Freiligraths verstellen und die Tatsachen des ersten Briefes leugnen müßte, was einer Heuchelei gleich käme. F. F. ist für Offenheit und Klarheit, wollte der Mutter aber auch nicht zu nahe treten oder Kummer bereiten. Sein Brief war als eine Aufklärungs- und Verteidigungsepistel geschrieben und keineswegs, wie Karoline meint, als Angriff auf die Mutter. Auf keinen Fall wollte F. F. die Mutter kränken und er hat dies seiner Meinung nach auch nicht getan. F. F. hofft nun, daß ein Wiedersehen und die geplanten Besuche der Schwestern doch noch recht bald stattfinden werden.