nr. 2974

Grunddaten

Adressat Schücking, Christoph Bernhard L e v i n
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer2974
Schreibdatum1842-2-22
SchreibortDarmstadt
Datumsstempel1842-2-22
OrtsstempelDarmstadt
EmpfangsortMeersburg
Incipit
Darmstadt, 22 Febr. 42. Lieber Levin! Tausend Dank für Deinen Brief vom 9ten, der sich mit meinem HowdoyoudoMrDevil's-Wisch gekreuzt hat.
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFreiligrath Sammlung
SignaturFr. S 354

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn., 3 Sn. beschr. mit brauner Tinte; S. 4 mit Adresse, Poststempel u. Siegel
Größe21,6 x 27,3
Papiersorteweiß-cremefarben, fein-glatt-pergamenten
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Zeitungsauschnitt mit Kritik zu Steinmanns Dichtung 'Mephistopheles']

Regest

F. F. ungehalten darüber, daß Levin Schücking die Lieferung seines Aufsatzes für das Immermann-Gedenkbuch direkt von der Veröffentlichung einer Anzeige von F. F. über Schückings Schrift über den Kölner Dom in der 'Kölnischen Zeitung' abhängig machen will, was einem wenig freundlichen Akt gleichkommt, zumal F. F. diesen Beitrag längst an Joseph DuMont geschickt hat, dieser ihn aber bisher zurückhält. Nochmals ultimative Aufforderung zur unverzüglichen Einsendung von Schückings Aufsatz an F. F., da der Verleger Adolph Krabbe sonst F. F. wirklich öffentlich blamieren wird. F. F. hat Schückings Grüße auftragsgemäß an Louise von Gall übermittelt, die eine liebenswürdige, sehr schöne und exzentrische Frau ist. Sie läßt ebenfalls grüßen. Schücking muß sich aber beeilen, wenn er sie hier noch sehen will, da sie im Sommer an die Ostsee zu gehen gedenkt. F. F. traf sich gestern mit ihr, Jakob Felsing und Eduard Duller zur Vorbereitung einer musikalisch-lietrarisch-künstlerischen Benefizveranstaltung für den Kölner Dombau, die mindesten 1000,- fl. einbringen soll. Bericht, daß ein Konrad Schwenck in der 'Hallischen Literaruturzeitung' jüngst Gustav Pfizer, Nikolaus Lenau, Anastasius Grün, Robert Eduard Prutz und und Joseph Christian von Zedlitz ob ihrer Dichtungen auf das Gröblichste heruntergemacht hat, wie früher schon einmal F. F. Übersendung einer zerschmetternden Kritik Steinmanns. F. F. schon sehr gespannt auf die Veröffentlichung einer Novelle von Schücking in August Lewalds 'Europa'. Ob dort allerdings auch Schückings Roman erscheinen wird, dessen Anfangsproben F. F. Lewald jetzt geschickt hat, bezweifelt er doch stark. F. F. fragt, welche Art von Gedichten denn jetzt Annette von Droste-Hülshoff schreibt, da sie ja nun jeden Tag eines verfassen will, F. F. aber schon froh ist, wenn er alle paar Wochen eines zustande bringt. Ihr Gedicht über die Ermordung des Bischofs Engelbert findet F. F. z. B. außerordentlich gut, so daß er sich schon auf ihre neuen Gedichte freut. Bitte um Meinungsäußerung Schückings und der Droste über sein jüngst im 'Morgenblatt für gebildete Leser' erschienenen Gedicht 'Rheinsage'. F. F. will demnächst Schücking in einer ihn existentiell betreffenden Sache Nachricht geben.