nr. 3012

Grunddaten

Adressat Wolff, Oscar Ludwig Bernhard
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer3012
Schreibdatum1842-4-17
SchreibortDarmstadt
Empfangsort[Jena]
Incipit
Darmstadt, 17/4. 42. Theuerster Freund! Herzlichen Dank für Ihre rasche Hülfe u. Ihr superbes, mich in innigster Seele rührendes u. erfreuendes Himmelfahrtslied!
StandortDetmold
Institution Lippische Landesbibliothek

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFreiligrath Sammlung
SignaturFr. S 135

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn. beschr. mit brauner Tinte
Größe13,4 x 22,0
Papiersorteweiß-gelblich, fein-glatt; S. 1 u. 5 oben links Papierprägezeichen: achteckig, verziert, mit Krone u. Inschrift: BATH
Erhaltunggut; leichte Einrisse in den mittleren Vertikalfalzen

Ergänzungskommentar

Beilagen['Zettel' (?), Eduard Duller betreffend]

Regest

Dank für prächtiges 'Himmelfahrtslied' von Oscar Ludwig Bernhard Wolff. Lob für Wolffs Aufsatz über Karl Immermann für das Immermann-Gedenkbuch, der sehr gut Immermanns Tagebuchblätter wie auch den Aufsatz von Wolfgang (Peter Wilhelm Carl) Müller ergänzt. Die Mitgeteilte Einschätzung Immermanns über F. F. soll ihm ein Ansporn für seine weitere dichterische Entwicklung sein. Obwohl F. F. mittlerweile ein sehr gebrochenes Verhältnis zu Eduard Duller hat und mit dessen Ehefrau sogar auf Kriegsfuß steht, kann F. F. die Darstellung der Immermann-Grabbe-Episode mit dem Rollenabschreibeauftrag an Christian Dietrich Grabbe, wie sie Duller einst richtig geschildert hat, in der Version von Wolffs Aufsatz so nicht durchgehen lassen. Wolff möge doch einer Abmilderung dieser Passagen oder noch besser einem Weglassen nicht entgegenstehen, zumal das Immermanns Nachruhm in keiner Weise schaden sollte. F. F. gilt eben seit den gemeinsamen Veröffentlichungen mit Duller in der Öffentlichkeit als dessen Freund. Bitte auch um eine Änderung einer in F. F.'s Augen all zu unehrerbietigen Darstellung zur Person der Weimarer Herzogin Anna Paulowna. F. F. fürchtet durch solche Stellen als Herausgeber diskreditiert zu werden. Dank für das übersandte Buch 'Poesies Sociales', das die merkwürdige These eines zukünftigen Sieges eines geistig veredelten Proletariats vertritt. F. F. wünscht Urteil Wolffs über seine neueren, seit einem Dreivierteljahr im 'Morgenblatt für gebildete Leser' erschienenen Gedichte, vor allem auch dahingehend, ob Wolff vielleicht sogar einen Dichtungsfortschritt bei F. F. feststellen konnte.