nr. 309

Grunddaten

Adressat Geibel, Emanuel
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer309
Schreibdatum1844-2-26
SchreibortSt. Goar
Datumsstempel1844-2-26
OrtsstempelSt. Goar
EmpfangsortKassel
Incipit
St. Goar, 26. Febr. 1844. Der Friedensrichter ist gestern wieder angekom_en, lieber Emanuel, u. hat viererlei berichtet: 1.) daß er Dich in Karlsruh gesprochen hat; 2.) daß Du 'sehr dick' geworden bist; 3.) daß Du gen Kassel gehst; 4.) daß ich Dir den Miltenberger Brief poste restante dorthin schicken soll.
StandortLübeck
Institution Stadtbibliothek
Drucke(1) Buchner II, S. 99f.; (2) Schröder X (1907), S. 101f.; (3) Schwering VI (1909), S. 71f.

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
VollständigkeitHs.: vollst.; Drucke: unvollst. (Abs. 1-2 fehlen; Briefschluß: Abs. 5, Schlußformel u. Nachschrift fehlen)
ÜberlieferungsformHs.; Edition
BestandNachlaß Geibel
SignaturFreiligrath V. 6,1-6,4

Zeugenbeschreibung

Umfang1 Bl., gef., 4 Sn., 2 1/6 Sn. beschr. mit Tinte; S. 4 mit Adresse, Poststempel u. Siegel
Größe17,4 x 21,8

Ergänzungskommentar

Beischluss[Brief von Miltenberg an Emanuel Geibel]

Regest

Übersendung eines bei F. F. eingelaufenen Briefes an Emanuel Geibel. Bitte um Mitteilung, wohin Geibel nun endlich gehen wird. F. F. hat Bescheid vom Oberzensurgericht wegen seiner Zensurbeschwerden über das Verbot dreier Gedichte erhalten, leider mit weitgehender Zurückweisung seiner Klage. F. F. empfindet dies als große Schmach, und er kann sich nicht mit einer solchen Niedertwerfung des Gedankens abfinden. Auch keine Aufgabe seiner oppositionellen Grundhaltung daurch zu erwarten. F. F. steht zu dem, was er einmal gedichtet hat und verwundert sich über Geibels Apologetentum, mit dem er sich von früheren Aüßerungen jüngst in seinen 'Zeitstimmen' distanziert hat. F. F. ist auch bereit, seine Dichtungen im Ausland zu veröffentlichen, etwa in Straßburg oder der Schweiz, wenn er zu einer solchen schmählichen Fluchtmaßnahme gezwungen werden sollte. F. F. wünscht sich die Aufrechterhaltung der Freundschaft mit Geibel, auch wenn man in den Wirren der politischen Kämpfe auf gegenüberliegende Fronten geraten sollte. Er hofft dabei immer auf ehrliche und offene Meinungsäußerungen zwischen ihnen. In einer Benefizlotterie hat Geibel einen kleinen Preis gewonnen.

Bemerkungen

Aufnahme nach Kopie der O-Hs.