Übersendung eines bei F. F. eingelaufenen Briefes an Emanuel Geibel. Bitte um Mitteilung, wohin Geibel nun endlich gehen wird. F. F. hat Bescheid vom Oberzensurgericht wegen seiner Zensurbeschwerden über das Verbot dreier Gedichte erhalten, leider mit weitgehender Zurückweisung seiner Klage. F. F. empfindet dies als große Schmach, und er kann sich nicht mit einer solchen Niedertwerfung des Gedankens abfinden. Auch keine Aufgabe seiner oppositionellen Grundhaltung daurch zu erwarten. F. F. steht zu dem, was er einmal gedichtet hat und verwundert sich über Geibels Apologetentum, mit dem er sich von früheren Aüßerungen jüngst in seinen 'Zeitstimmen' distanziert hat. F. F. ist auch bereit, seine Dichtungen im Ausland zu veröffentlichen, etwa in Straßburg oder der Schweiz, wenn er zu einer solchen schmählichen Fluchtmaßnahme gezwungen werden sollte. F. F. wünscht sich die Aufrechterhaltung der Freundschaft mit Geibel, auch wenn man in den Wirren der politischen Kämpfe auf gegenüberliegende Fronten geraten sollte. Er hofft dabei immer auf ehrliche und offene Meinungsäußerungen zwischen ihnen. In einer Benefizlotterie hat Geibel einen kleinen Preis gewonnen. |