nr. 3138

Grunddaten

Adressat Freiligrath, Karoline Freiligrath, Klara Wilhelmine
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer3138
Schreibdatum1855-3-30
Schreibort[London]
Datumsstempel1855-3-30
OrtsstempelLondon
Empfangsdatum1855-4-1
EmpfangsortSoest
Incipit
30 Mrz. 55 Liebe Mutter u. liebe Lina, Inliegend ein Brief Eures musikalischen Nesthäkchens, das Euch sagen wird, daß sie beruhigt ist.
StandortWeimar
Institution Goethe- und Schiller-Archiv

Art- und Formuntersatz

DokumentformO-Hs.
Vollständigkeitvollst.
ÜberlieferungsformHs.
BestandFerdinand Freiligrath
Signatur17/V, 5a, 5

Zeugenbeschreibung

Umfang2 Bl., gef., 8 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte; Briefumschlag mit Adresse (Klara Wilhelmine Freiligrath), 3 Poststempeln, 1 Frankierungsstempel u. Siegel (Briefumschlag in Mappe 17/V, 8b, 2)
Größe13,5 x 20,9
Papiersorteweiß-grau, fein-glatt-pergamenten
Erhaltunggut

Ergänzungskommentar

Beilagen[Brief von Gisbertine Freiligrath an Klara Wilhelmine Freiligrath u. Karoline Freiligrath]

Regest

F. F. ist erbost darüber, daß deutsche Post wieder einmal einen seiner Briefe konfisziert hat. Für Gisbertine Freiligrath hat F. F. inzwischen eine Anstellung an einem Institut nahe Tunbridge Wells in Kent, drei Eisenbahnstunden von London, bei 50,- Pfund Gehalt und freier Kost und Logis besorgen können. Gisbertine muß sich aber selbst noch zur Annahme der Stelle entscheiden. Jedenfalls dürfte es eine bessere Anstellung sein als alle ihre vorherigen, meist nur monatlichen Engagements wie z. B. in Alveston nahe Stratford. F. F. hofft auf weitere Auflagen seines Bandes 'Gedichte' noch in diesem Jahr, um die schlimmsten finanziellen Engpässe umschiffen zu können. F. F. hatte gestern ein Stellenangebot, als Plantagenaufseher mit 500,- Pfund Gehalt und weiteren 500,- Pfund Geschäftsanteil nach Ostindien (Südamerika) zu gehen. Obwohl F. F. noch überlegt, wird er wahrscheinlich doch nicht annehmen, obwohl die Stelle die Möglichkeit böte, sich nach etwa zehn Jahren ein kleines Vermögen erspart zu haben, das ihm einen ruhigen Lebensabend sichern könnte. Aber das Risiko der langen Reise und des Lebens im tropischen Klima mit fünf kleinen Kindern ist wohl doch zu groß. Wenn er allein wäre, würde er sofort gehen und wahrscheinlich auch dort auf einer einsamen Insel bleiben.