nr. 3199

Grunddaten

Adressat Weibert, Ferdinand
Dokumenten-TypBrief
Brief-Nummer3199
Schreibdatum1872-7-19
Schreibort[Stuttgart]
Empfangsort[Stuttgart]
Incipit
(...Wie ich Ihnen bereits mündlich sagte, hab' ich vom Inhalt Ihrer beiden gefälligen Zuschriften vom 3. u. 4. d. M. bestens Bemerkung genommen, wenn auch nicht ohne ein Gefühl schmerzlicher Enttäuschung, daß der Verkauf meiner Gesammtausgabe 2te Auflage eine so ungünstige Ziffer ergeben hat.)
StandortBerlin
Institution Verlag Walter de Gruyter (Verlagsarchiv)
Letzter NachweisKlenz, Heinrich: Geschichte der G. J. Göschen'schen Verlagshandlung, (Manuskript um 1910), S. 439: 'Sämtliche Briefe und Billette Freiligraths an Weibert (106 an der Zahl, vom 19. Juli 1868 bis zum 11. März 1876) befinden sich im Besitze der G. J. Göschen
DruckeHellfaier (1981), S. 213

Art- und Formuntersatz

DokumentformAbschrift von Heinrich Klenz
VollständigkeitAbschrift: unvollst. (Nur Auszug); Druck: unvollst. (Nur Auszüge aus der Abschrift)
ÜberlieferungsformHs. (Abschrift), in: Klenz, Heinrich: Geschichte der G. J. Göschen'schen Verlagshandlung, (Manuskript um 1910), S. 442-444; Edition

Regest

F. F. ist verwundert und ungehalten über den schlechten Absatz der zweiten Auflage seiner 'Gesammelten Dichtungen', der seit ihrem Erscheinen im Oktober 1871 kaum 600 Stück betragen hat, was einen enormen Abfall gegenüber dem recht zügigen Abverkauf der 3000 Exemplare der ersten Auflage bedeutet. Dies würde ganz den von Fredinand Weibert bei Vertragseinigung über die zweiten Auflage geäußerten Prognosen zuwiderlaufen, die wie bei F. F.'s Band 'Gedichte' auf einen stetigen und hohen Absatz gelautet hatten und von einem Absatz von 10000 Exemplaren in kürzester Zeit ausgegangen waren, was F. F. dazu verführt hatte, in den Verlagsverhandlungen zu nachsichtig gewesen zu sein und so nicht bessere Konditionen für sich ausgehandelt zu haben. Ein populärer Dichter wie F. F. hätte wohl an seinem Lebensabend das Recht gehabt, die bestmöglichsten Konditionen für sich zu fordern, damit er seinen Lebensabend gemäß den von der Ausgabe zu erwarten gewesenen hohen Tantiemen hätte gestalten können. F. F. hofft und erwartet nun, daß Weibert alles tun wird, um den Absatz für den Herbst und auch für die Zeit danach danach kräftig anzukurbeln und auch z. B. ins Amerikageschäft einzusteigen. F. F. bittet in Anbetracht der Sachlage nun um einen Vorschuß in Höhe von 1000,- fl. für die noch nicht verkauften Exemplare, da er ja eigentlich nach den Ankündigungen Weiberts mit diesem Geld längst hätte rechnen können. Er ist auch bereit, darauf bis zum tatsächlichen Fälligkeitstermin die üblichen Zinsen zu zahlen.

Bemerkungen

Nach Angaben des Verlagsbiographen Heinrich Klenz in seinem Manuskript 'G. J. Göschen'sche Verlagshandlung' (um 1919, S. 439) besaß die G. J. Göschen'sche Verlagshandlung zu diesem Zeitpunkt 106 Briefe F. F.'s an Ferdinand Weibert